Es waren die Farben, die Finanzminister Nils Schmid gleich aufgefallen sind: "Schwarzer Saal, rote Sessel - auch mal eine interessante Variante", scherzte er im großen Mediensaal des Gebäudes D, das im Jahr 2009 fertiggestellt worden war. Nun, drei Jahre später, gab es an der Hochschule den Startschuss für ein weiteres Gebäude. Fünfstöckig, als Passivhaus gebaut, soll das neue Gebäude E ab dem Wintersemester 2014/15 Platz zum Arbeiten, Studieren und Lehren bieten. "Gute Forschung braucht kluge Köpfe, sie braucht aber auch eine gute Infrastruktur", sagte Schmid.
Georg Dietrich hält bewegende Rede
Georg Dietrich, Ehrensenator der Hochschule Offenburg, hat einen erheblichen Teil dazu beigetragen, dass diese Infrastruktur nun geschaffen werden kann: Mit einer großzügigen Summe hat er für die Anschubfinanzierung des Bauvorhabens gesorgt. In einer bewegenden Rede berichtete der 92-Jährige von seiner Motivation und seiner tiefen Verbundenheit mit der Hochschule Offenburg.
Auch die Partnerschaft mit der Universität Olsztyn in Polen sprach Dietrich an: "Dieser Dialog ist mir eine Herzensangelegenheit", sagte der Ehrensenator. Sehr persönliche Worte richtete er auch an den eigens aus Olsztyn angereisten Universitätsdirektor Ryszard Górecki und auch an Rektor Winfried Lieber. "Den von mir gewünschten Dialog über die Landesgrenzen sehe ich hier an der Hochschule erfüllt", lobte er. Dietrich, der in den letzten Jahren des Krieges selbst eingesetzt wurde, schloss seine Grußworte mit einem bewegenden Ausspruch: "Dass ich Europa heute in Frieden erleben darf, ist das größte Geschenk, das ich je bekommen habe." Und der Tag, an dem der Friedensnobelpreis an die Europäische Union verliehen wurde, sei ein durchaus denkwürdiger Tag für diesen Spatenstich.
Es besteht weiterer Flächenbedarf
Hubert Burda, dessen Hubschrauber wegen des starken Schneefalls keine Starterlaubnis bekommen hatte, ließ per Fax übermitteln, dass ihm die Hochschule Offenburg sehr ans Herz gewachsen sei. Der Medienunternehmer hatte vor nunmehr 17 Jahren den heute sehr beliebten Medienbereich der Hochschule mitinitiiert.
Wolfgang Bruder, Vorsitzender des Hochschulrats, verwies in seiner Rede auch auf den zusätzlichen Flächenbedarf an der Hochschule. "In der Bibliothek gibt es 14 Leseplätze und sechs Computerarbeitsplätze", gab Bruder zu bedenken. "Hier haben wir also dringenden Erweiterungsbedarf", stellte er klar.
Edith Schreiner, Offenburger Oberbürgermeisterin, hob in ihrem Grußwort hervor, dass die Hochschule bei der Stadt einen hohen Stellenwert habe: "Wir tun alles, damit sich Studierende, Eltern mit Kindern und auch Senioren in Offenburg wohlfühlen." Durch ein zinsloses Darlehen der Stadt in Höhe von 1,7 Millionen Euro kann das neue Gebäude um den dringend benötigten fünften Stock erweitert werden. "Wir wollten der Hochschule damit den Raum geben, den sie braucht, um sich zu entwickeln", sagte Schreiner.
Mit einem einfachen "Danke" an alle Beteiligten schloss Rektor Winfried Lieber die Veranstaltung im Mediengebäude und lud die Teilnehmer zum Spatenstich im Freien ein.