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Europäische Hochschulbildung umgestalten: Die ChallengeEU-Allianz

Die ChallengeEU-Allianz ist ein Zusammenschluss von neun Hochschulen und Universitäten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, ganzheitliche, nachhaltige Kooperationen zu fördern und Exzellenz an europäischen Hochschulen und Universitäten zu erreichen. Die ChallengeEU-Allianz möchte traditionelle akademische Grenzen sowie bestehende Forschungs- und Bildungsmodelle überwinden und die europäischen Hochschulen in integrative Innovationsökosysteme verwandeln, die Vielfalt zelebrieren, die Zusammenarbeit fördern und Studierende als treibende Kräfte für positive Veränderungen stärken. Mit rund 83.000 Studierenden und 9.000 Mitarbeitenden setzt sich die Allianz dafür ein, durch innovative Lehre, Forschung und Wissenstransfer einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Durch die Zusammenführung von Hochschulen und Universitäten mit der Industrie, politischen Entscheidungsträgern und der Zivilgesellschaft will ChallengeEU ein kollaboratives Umfeld schaffen, in dem unterschiedliche Perspektiven gewürdigt werden und regionale Herausforderungen direkt angegangen werden.

Die ChallengeEU-Allianz verbindet die Hochschule Offenburg mit:

der Hochschule ECAM La Salle in Lyon (Frankreich),
der Universidade Europeia in Lissabon (Portugal),
der Latvia University of Life Sciences and Technologies in Jelgava (Litauen),
der Mid Sweden University in Sundsvall (Schweden),
der Fachhochschule Nordwestschweiz in Windisch (Schweiz),
der South East European University in Tetovo (Nordmazedonien),
der Universidad Europea in Valencia (Spanien) und
der Universität Ermland und Masuren in Olsztyn (Polen).

Die große geografische Ausgewogenheit und das Zusammenkommen von Einrichtungen in ländlichen, peripheren und städtischen Gebieten und stellt sicher, dass das Innovationspotenzial in allen Regionen genutzt wird. Durch den Abbau regionaler Ungleichheiten und die Förderung von Inklusion trägt ChallengeEU zu einer ausgewogeneren Entwicklung des Kontinents bei.

Die Allianz ist bestrebt, einen Beitrag zur Europäischen Hochschulstrategie und zur neuen Europäischen Innovationsagenda zu leisten. Durch die Mitgestaltung von Lösungen für intelligente Spezialisierungsbereiche, die auf die SDGs ausgerichtet sind, will ChallengeEU ein Vorbild für regionale europäische Universitäten werden. Dieser Wandel wird praktische Lösungen und globale Beiträge fördern, die akademische Exzellenz voranbringen und offene Wissenschaft und Innovation unterstützen.

Die Aufgaben im Einzeln sind:

  • das europäische Bildungssystem umgestalten: ChallengeEU will traditionelle Bildungsmodelle umgestalten, globale und regionale Herausforderungen in die Lehrpläne integrieren und die Studierenden darauf vorbereiten, sich in einer zunehmend komplexen Welt zurechtzufinden. ChallengeEU setzt dabei auf Agilität und Digitalisierung und bietet flexible Online-Kurse, frei zugängliche Ressourcen und alternative Optionen für den Nachweis von Qualifikationen an, um einen einheitlichen Campus zu schaffen. Dieser Ansatz stellt sicher, dass sich Studierende und Forschende an veränderte Bedingungen anpassen können und in einer sich ständig weiterentwickelnden Landschaft erfolgreich sind.
  • regionale Herausforderungen angehen: ChallengeEU verfolgt einen lokalisierten Ansatz für globale Probleme. Durch die Integration intelligenter Spezialisierungsstrategien sollen Disparitäten überbrückt und ein gerechtes Wachstum gefördert werden.
  • ein auf Herausforderungen basierenden europäischen Bildungssystems fördern: ChallengeEU will Innovation anhand von realen Problemen und gesellschaftlichen Bedürfnissen vorantreiben. In starken Partnerschaften mit der lokalen Industrie sollen das Fachwissen und die Ressourcen der Allianz genutzt werden, um Innovation und Entwicklung zu fördern. Es werden Prüfstände für nachhaltige Technologien eingerichtet, um Forschungsinitiativen zu fördern, die sowohl globale als auch regionale Herausforderungen angehen.
  • sich den Herausforderungen der nachhaltigen Verantwortung stellen: ChallengeEU verpflichtet sich zu nachhaltiger Verantwortung. Die Allianz legt Wert auf Zusammenarbeit, Empathie und Sorge für den Planeten und zukünftige Generationen. Geleitet von den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) fördert ChallengeEU ein Innovationsparadigma, das in scharfem Kontrast zu Ansätzen steht, die Wettbewerb und Individualismus betonen. Dieses Verantwortungsethos erstreckt sich auch auf die enge Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften, die durch Bildung, Forschung und Innovation an der Gestaltung ihrer Zukunft mitwirken können.
  • sich den Herausforderungen des gesellschaftlichen Engagements stellen: ChallengeEU will lokale Gemeinschaften befähigen, die Zukunft ihrer Regionen durch Bildung, Forschung und Innovation mitzugestalten. Kritisches Denken und Problemlösungskompetenzen sollem durch herausforderungsorientierte Lernmethoden gefördert werden.
  • die Herausforderung einer zugänglichen Bildung für alle annehmen: ChallengeEU setzt sich dafür ein, Bildung für alle zugänglich zu machen. Die Allianz befasst sich mit den Barrieren, mit denen verschiedene Lernende konfrontiert sind, wie Behinderungen, sozioökonomische Verhältnisse und Alter, und will diese abbauen. Durch die Förderung eines inklusiven Bildungsumfelds stellt ChallengeEU sicher, dass jede*r die Möglichkeit hat, sein Leben lang zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
  • die Herausforderungen des lebenslangen Lernens angehen: ChallengeEU hat die Bedeutung des lebenslangen Lernens erkannt und will Strategien bereitstellen, die es der*m Einzelnen ermöglichen, während ihrer/seiner gesamten beruflichen Laufbahn in ihrem/seinem Fachgebiet auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und zur Bewältigung kritischer Herausforderungen hat die ChallengeEU-Allianz drei intelligente Spezialisierungsbereiche von regionaler und globaler Bedeutung identifiziert. Diese Bereiche, die durch interne Überlegungen zu akademischen Profilen und Zielen sowie durch Konsultationen mit regionalen politischen Entscheidungsträgern und Entwicklungsagenturen ausgewählt wurden, werden als Testfelder für Innovationen dienen:

  • Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3)
  • Intelligente Digitalisierung (SDG 9)
  • Nachhaltige Zukünfte (SDG 13)

Innerhalb dieser Smart Specialization Areas wird das innovative Konzept der Multi-Actor Research & Knowledge Exchange Teams (M.A.R.K.E.T.s) zum Tragen kommen. Diese dynamischen Plattformen werden die transdisziplinäre Zusammenarbeit, die Innovation und die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen über digitale, grüne, soziale und nachhaltige Dimensionen hinweg fördern. Im Gegensatz zu den traditionellen, eindimensionalen Modellen des Wissenstransfers werden M.A.R.K.E.T.s reaktionsfähigere Forschungs- und Wissensaustauschpraktiken fördern.

M.A.R.K.E.T.s werden als lebendige Zentren dienen, in denen Studierende, Forschende und verschiedene Interessengruppen zusammenkommen, um gemeinsam Herausforderungen anzugehen, Fachwissen auszutauschen und transformative Fortschritte in ihren jeweiligen Bereichen voranzutreiben. Diese Zentren sind so konzipiert, dass sie über den anfänglichen Finanzierungszeitraum hinaus aktiv bleiben und die Nachhaltigkeit der Ökosysteme über den Vierjahreszeitraum hinaus gewährleisten.

Die M.A.R.K.E.T.s werden in allen Regionen durch eine Reihe von partizipativen Veranstaltungen eingerichtet und getestet:

  1. M.A.R.K.E.T.-MEETUPS: Diese strategischen Co-Creation-Phasen sind darauf ausgelegt, Herausforderungen innerhalb der definierten Smart Specialization Areas auf partizipative und integrative Weise anzugehen. Diese vorbereitenden Prozesse werden Fahrpläne für die zukünftige Arbeit innerhalb der Smart Specialization Area jeder Region erstellen, die als M.A.R.K.E.T. MISSIONS bekannt sind.
  2. M.A.R.K.E.T.-MISSIONS: Diese Missionen, die von einem Ethos der Offenheit geprägt sind, werden: gezielte regionale Herausforderungen reflektieren, Zukunftsszenarien oder -lösungen kultivieren sowie Strategien für die Umsetzung dieser Szenarien in jeder Region formulieren

Die M.A.R.K.E.T.-Aktivitäten werden in regionalen M.A.R.K.E.T.-QUADRATEN durchgeführt, das heißt in bestehenden Infrastrukturen an Universitäten oder in Einrichtungen von assoziierten Partnerinnen und Partnern. Diese Zentren werden Forschung, Bildung und Innovation mit regionalspezifischen Herausforderungen und Spezialisierungsstrategien verbinden. Studierende, Lehrkräfte, Forschende, regionale politische Entscheidungsträger*innen, öffentliche Einrichtungen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen werden innerhalb dieser Infrastrukturen an bestimmten thematischen Fragen zusammenarbeiten.
 
Ausweitung des Modells der offenen Innovation
Durch die Integration von M.A.R.K.E.T.s in regionale Innovationsökosysteme wird das etablierte Open-Innovation-Modell erweitert und in intelligente Spezialisierungsansätze eingebettet, die den Bedürfnissen des dreifachen Wandels Rechnung tragen: Grün, digital und sozial. Die ChallengeEU-Allianz wird zeigen, wie Universitäten erfolgreich mit Stakeholdern zusammenarbeiten, wichtige Herausforderungen gemeinsam angehen und Bottom-up-Experimente für systemweite Innovationen in europäischen Regionen fördern können.

Praktische und übertragbare Leitlinien
Um die Wirkung des M.A.R.K.E.T.-Ansatzes zu erhöhen, wird die Allianz praktische, übertragbare und offen zugängliche Leitlinien entwickeln. Diese Leitlinien werden Regionen in ganz Europa und darüber hinaus in die Lage versetzen, integrative Innovationsprozesse im Rahmen ihrer Strategien für intelligente Spezialisierung zu fördern. Sie werden gezielte Empfehlungen für verschiedene Stakeholder-Gruppen des Quadruple Helix-Innovationsmodells enthalten, um ihnen die Teilnahme an herausforderungs- und wirkungsorientierten integrativen Innovationsprozessen in ganz Europa zu erleichtern. Die Leitlinien werden über das ChallengeEU Repository zugänglich sein und durch Konferenzen, Policy Briefs und andere Aktivitäten verbreitet.

Durch diese Initiativen will die ChallengeEU-Allianz die Art und Weise, wie Universitäten mit Stakeholdern zusammenarbeiten, verändern und so wesentliche Fortschritte bei der Bewältigung regionaler und globaler Herausforderungen und der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung erzielen.

Um die Vorhaben weiter zu unterstützen, hat die Allianz die ChallengeEU Academy gegründet. Diese Initiative gewährleistet eine kontinuierliche berufliche Entwicklung für Studierende, Mitarbeitende und Partner*innen. Sie umfasst eine Teaching Academy, die gemeinsame akademische Programme anbietet, eine Talent Academy, die Forschern unternehmerische Fähigkeiten vermittelt, und eine Training Academy, die die gesellschaftliche Relevanz von Studienprogrammen fördert. Durch die Einbindung externer Akteure fördert die Akademie lebenslanges Lernen und gegenseitiges Lernen und bereichert die offenen Innovationsprozesse innerhalb der Allianz.

ChallengeEU stellt sich offene europäische Universitäten als dynamische Ökosysteme vor, in denen verschiedene Interessengruppen an wertorientierten Innovationen zusammenarbeiten. Studierende spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie als Brücken fungieren, die den Einfluss der akademischen Gemeinschaft auf das Wohlergehen des Planeten verstärken. Durch die Beseitigung von Bildungsbarrieren und die Förderung kooperativer regionaler Innovationsökosysteme strebt die Allianz die Schaffung einer integrativeren und widerstandsfähigeren europäischen Hochschullandschaft an.

Die Grundwerte von ChallengeEU sind:

  • Exzellenz: Aufrechterhaltung und Verbesserung inklusiver Standards für akademische Exzellenz.
  • Inklusivität: Umfassender Umgang mit Vielfalt und Sicherstellung des gleichberechtigten Zugangs zu hochwertiger Bildung.
  • Nachhaltigkeit: Einbeziehung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Überlegungen in alle Aktivitäten.
  • Kollaboration: Förderung von Partnerschaften innerhalb und außerhalb des Bündnisses, Einbindung von Interessengruppen aus verschiedenen Bereichen.
  • Verantwortung: Förderung von Transparenz, Inklusivität und gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein bei allen Unternehmungen.
  • Globale Perspektive: Internationale Perspektiven einbeziehen und eine effektive globale Zusammenarbeit fördern.

ChallengeEU definiert die Zukunft der europäischen Hochschulbildung neu, indem es ganzheitliche, nachhaltige Kooperationen fördert und Exzellenz auf dem gesamten Kontinent anstrebt. Diese transformative Allianz ist in der Lage, eine dauerhafte Wirkung zu erzielen und sicherzustellen, dass die europäischen Universitäten an der Spitze von Innovation und gesellschaftlichem Fortschritt bleiben.

Teil der Initiative "European University Alliances"

ChallengeEU wurde in den Kreis der "Allianzen Europäischer Universitäten" aufgenommen und wird im Rahmen dieser Vorzeigeinitiative der europäischen Hochschulstrategie von 2024 bis 2028 durch die EU-Kommission gefördert. Die Initiative "Allianzen Europäischer Universitäten" umfasst aktuell 64 Allianzen von Europäischen Universitäten mit mehr als 560 Hochschuleinrichtungen aller Art aus ganz Europa. Diese ehrgeizigen multinationale Allianzen entwickeln eine langfristige strukturelle und strategische Zusammenarbeit auf der Grundlage gemeinsamer Werte und vereinbarter Grundsätze. Ziel dieser Initiative ist es, eine neue Generation von Europäern heranzubilden, die für die Zusammenarbeit offen sind, und eine starke Identität auf der Grundlage europäischer Werte aufzubauen. Die "Allianzen Europäischer Universitäten" wollen auch die Qualität der Hochschulbildung verbessern und ihre Verbindungen zum sozioökonomischen Umfeld stärken. Es wird erwartet, dass diese Zusammenarbeit zu einer neuen Qualität von Forschung und Innovation in ganz Europa führen wird, die sowohl der Gesellschaft als auch der Wirtschaft zugute kommt.

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