Forschung im Fokus

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Mit der Prämierung des Konzepts Regionales Innovationszentrum Energie (RIZ) ist der Bau eines neuen Gebäudes auf der anderen Seite des Südrings verbunden. Dort soll rund um das Thema Energie geforscht werden.

Gerade erst in das neue Kollegiengebäude E eingeweiht worden und schon laufen die Planungen für das neue Forschungsgebäude F, das gegenüber des fünfstöckigen Baus auf der anderen Seite des Südrings entstehen soll. In der vergangenen Woche war das Konzept in Stuttgart prämiert worden, das die „Klimapartner Oberrhein“, deren Mitglied unter vielen anderen auch Hochschule und Stadt Offenburg sind, eingereicht hatten: Es beinhaltet den Bau eines Regionalen Innovationszentrums Energie (RIZ Energie), in dem fakultätsübergreifend rund um das Thema Energie geforscht werden soll. Dabei soll das Gebäude als Plusenergie-Haus selbst Forschungsobjekt sein. Bei einer Pressekonferenz an der Hochschule betonte Rektor Professor Dr. Winfried Lieber, dass die Hochschule mit dem RIZ eine leistungsfähige Forschungs- und Infrastruktur für die Region zur Verfügung stelle.

„Der Zuschlag stärkt uns auch im Wettbewerb mit anderen Hochschulen, der in Zukunft immer wichtiger wird“, sagte die Offenburger Oberbürgermeisterin Edith Schreiner. Die Stadt Offenburg beteiligt sich mit der Bereitstellung des Grundstücks an dem ehrgeizigen Projekt. Der Fußballplatz des SV Stegermatt werde dem Forschungsgebäude weichen, mit dem Fußballverein suche man gemeinsam nach einer neuen Lösung. Bis Januar 2016 müsse nun eine „Bauunterlage“ erarbeitet werden. „Ein straffer Zeitplan“, so Lieber. Die Projektsumme beträgt zehn Millionen Euro, wobei 50 Prozent der Mittel aus dem EU-Fonds EFRE und 20 Prozent Landesmittel bereitgestellt werden. 30 Prozent der Kosten werden durch einen Stifterkreis, die Stadt Offenburg (Grundstück) und die Hochschule finanziert. 2018 solle dann, laut derzeitigen Planungen, der Laborbetrieb beginnen.

„Hier geht es um die gesamte Bandbreite des Spektrums der Energie“, sagte Professor Alfred Isele, Dekan der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik. „Wir möchten die gesamten Energieverbrauchsströme analysieren - ob es nun bei Heizkörpern oder Spülmaschinen ist.“ Hernach wolle man erforschen, wie etwa Energie genutzt werden könne, die etwa beim Öffnen einer Spülmaschine austrete: „Sie kennen das alle, wenn Ihnen diese Dampfwolke entgegenkommt“, veranschaulichte Isele das Thema. Der Dekan ist sich sicher: „Durch das RIZ Energie erhält der Technologietransfer in der Region einen neuen Schub.“

Professor Dr. Jens Pfafferott, der das Gebäude - wie Rektor Winfried Lieber hervorhob - mit Leben gefüllt hatte, erläuterte die Labore, die in dem Forschungsgebäude geplant sind: sie reichen von Kraft-Wärme-Kopplung über Raumluft-, Lüftungs- und Klimatechnik bis hin zu einem Labor für Batteriespeicher, insbesondere Lithium-Ionen-Technolgie. „Die Labore ergänzen komplementär die bereits vorhandene Infrastruktur der Hochschule Offenburg“, so Pfafferott. 


Mathias Nikolay, Vorstandsmitglied der badenova AG und Vorstand der „Klimapartner Oberrhein“, stellte bei dem Projekt heraus, dass Hochschulen, Unternehmen und Forschungsinstitute Hand in Hand zusammengearbeitet und schlussendlich die Politik mit ins Boot geholt hätten. Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises, freute sich über die Innovationskraft und Wertschöpfung, die das RIZ Energie für Offenburg und die gesamte trinationale Metropolregion am Südlichen Oberrhein bringe.