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„Sie dürfen mit Selbstbewusstsein und Zufriedenheit auf ein erfolgreich abgeschlossenes Studium zurückblicken und sich gerne auch ein wenig Stolz erlauben“, gratulierte Hochschulrektor Professor Winfried Lieber den 527 Absolventinnen und Absolventen des Sommersemesters 2018: „Ein Studium erfolgreich absolviert zu haben, geht nicht ohne Leistungsdruck und psychische Anspannung. Dies durchgehalten zu haben, verdient Lob und Anerkennung.“
Insgesamt kamen am Freitagabend rund 920 Gäste zur traditionellen Hochschulfeier in die Offenburger Oberrheinhalle. Im Rahmen der feierlichen Zeremonie hatten die Absolventinnen und Absolventen zuvor ihre Abschlusszeugnisse überreicht bekommen. Einen Bachelorabschluss erreichten insgesamt 369 Studierende, einen Master 158 Absolventinnen und Absolventen.
„Einen Hochschulabschluss bekommt man nicht geschenkt“, betonte Rektor Lieber: „Und das ist auch gut so, denn dann wäre er ja auch nichts wert.“ Der Rektor rief zudem in Erinnerung, dass es „neben all den Wissensgrundlagen, die Sie lernen mussten, neben all dem faktischen oder methodischen Wissen, das Sie sich angeeignet haben“ auch noch auf etwas Anderes ankomme: „Die Fähigkeit zum Umgang mit den in Zeiten von Internet und Big Data enormen Wissensbeständen; die Fähigkeit zur Orientierung oder Differenzierung und damit zum kritischen Nachdenken.“
Auch Festredner Thomas Burger , Präsident der wvib Schwarzwald AG und Geschäftsführender Gesellschafter der Burger Group, gratulierte den Absolventinnen und Absolventen. In seiner anschließenden Rede drückte er „Anerkennung und Respekt vor der Leistung jeder Einzelnen und jedes Einzelnen“ aus: „Sie werden die unterschiedlichsten Wege einschlagen. Ein weiteres Studium, eine Promotion, den Weg in die Wirtschaft – viele Wege führen nach Rom!“, sagte Burger. „Ich möchte Ihnen, liebe Absolventinnen und Absolventen, ans Herz legen: Seien Sie neugierig! Seien Sie mutig! Probieren Sie Dinge aus.“ In seiner Rede ging Burger auch auf die Herausforderungen der Zukunft ein, vor denen die Absolventinnen und Absolventen durch den Eintritt ins Berufsleben stünden. Er nannte insbesondere die immer höher werdende Komplexität in der Technologie- und Produktentwicklung: „Der industrielle Mittelstand in Baden-Württemberg steht, da erzähle ich Ihnen nichts Neues, vor Herausforderungen, die es gemeinsam mit Ihnen zu stemmen gilt.“
Bei den über 1.000 Mitgliedsunternehmen der wvib aus dem industriellen Mittelstand wimmele es nur so von Unternehmern, „die entweder selbst zündende Ideen hatten und haben oder händeringend nach eben diesen suchen. Ohne Hochschulabsolventen wie Sie würden uns düstere Zeiten bevorstehen.“ Die Wirtschaft brauche regelmäßig „neue Impulse, frische Ideen und zu einem gewissen Grad auch neue, vielleicht gar unkonventionelle Arten der Herangehensweise an altbekannte Problemstellungen“, so Burger.
Als drängendes Beispiel führte Burger den „Megatrend Automatisierung“ an: Die Automatisierung von Produktionsprozessen spiele eine immer wichtigere Rolle: „Aber der momentan vorhandene Mangel an qualifizierten Arbeitskräften wie Ihnen, zwingt Unternehmen dazu, Prozesse zu automatisieren“, sagte Burger. „Kollaborierende Roboter sind auf dem Markt bereits verfügbar. Sie treffen jedoch in den wenigsten Fällen die Anwendungsbedarfe der Unternehmen.“
Um diese Herausforderung zu bewältigen, stiften die wvib-Mitgliedunternehmen die Stiftungsprofessor „Kollaborative Robotik“ an der Hochschule Offenburg. Mit der Einrichtung dieser Stiftungsprofessur antworte man auf die neuen Herausforderungen der Digitalisierung in den technischen Studiengängen und reagiere auf die sich rasch verändernden Leistungsansprüche an Ingenieurinnen und Ingenieure. „Wir wollen damit auch ein vertieftes Bewusstsein dafür schaffen, was kollaborative Robotik heute schon alles kann, und was sie auch in Zukunft für Potenzial mit sich bringen wird“, so Burger: „Die Ausbildung von Fachkräften sowie die Weiterbildung von Mitarbeitern mit Schwerpunkt Robotik muss dringend vorangetrieben werden.“
Zum Abschluss seiner Ansprache gab Burger den scheidenden Studierenden einen handfesten Tipp mit auf den Weg: „Ein neues Kapitel in Ihrem Leben beginnt. Schreiben Sie dieses neue Kapitel hier in der Region. Bewerben Sie sich! Im Idealfall natürlich bei einem Mitgliedsunternehmen der Schwarzwald AG – sagen Sie einfach, der Präsident schickt Sie!“
Hochschulrektor Lieber dankte Burger für das entgegengebrachte Vertrauen: „Die Stiftungsprofessur ist Motivation und Verpflichtung zugleich in diesen strategisch wichtigen Bereichen praktikable Lösungen für die beteiligten Unternehmen zu finden.“ In den vergangenen Jahren habe die Hochschule Offenburg hervorragende Kompetenzen insbesondere in Zukunftsfeldern wie Kollaborative Robotik, Autonome Systeme und Künstlicher Intelligenz aufgebaut. „Ich bin davon überzeugt, dass die neue Stiftungsprofessur unsere Potenziale in diesen Bereichen nochmals maßgeblich stärken wird und uns unserem Ziel, ein Kompetenzzentrum für diese Themen aufzubauen, deutlich näher bringt.“
Auch die internationalen Studierenden machten bei der Hochschulfeier von sich reden. So erhielt Zaid Ghasib aus Jordanien den mit 1000 Euro dotierten DAAD-Preis 2018. Dieser Preis zeichnet internationale Studierende aus, die nicht nur hervorragende Leistungen im Studium erbringen, sondern sich auch gesellschaftlich und interkulturell engagieren. Ghasib studiert seit 2016 „mediengestaltung und produktion“ an der Fakultät Medien und Informationswesen.
„Es erfordert Mut, sich zu verändern, die vertraute Heimat zu verlassen, um Neues zu erleben und neue Wege zu gehen“, hob Prof. Anne Najderek, Prorektorin Studium und Lehre in ihrer Laudatio anerkennend hervor: „Diesen Mut beweisen junge ausländische Studierende, die sich auf die Herausforderung eines Auslandsstudiums einlassen und neugierig auf die Welt zugehen.“ Zaid Ghasib habe sie besonders beeindruckt: Ihn zeichne eine sehr hohe Eigenmotivation und Leistungsbereitschaft aus, die ihn seinen Traum ‘Denken zu dürfen‘ nicht aufgeben lässt.“ Najderek attestierte ihm ein „umfassendes Engagement für die Hochschule, mal als Übersetzer aber auch in vielen Projekten, in denen er sich regelmäßig freiwillig einbringt, sowie für Kommilitonen, denen er helfend zur Seite steht.“ Auch außerhalb der Hochschule sei er äußerst aktiv, so engagiere er sich vielseitig im Rahmen von Kunstprojekten, u.a. ehrenamtlich für die Kunstschule in Offenburg. Ihm gab die Prorektorin mit auf den Weg: „Bewahren Sie sich Ihren Traum: Denken zu dürfen und in der Kunst zu wirken.“
Für den Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Offenburg gratulierte der Vorsitzende Helmut Schareck den Absolventinnen und Absolventen, der Hochschulabschluss sei ein ganz bedeutender und wichtiger Meilenstein: „Sie haben sich hier in Offenburg oder Gengenbach auf Ihren Traumberuf vorbereiten können.“ Er betonte: „Mit Ihrem Abschluss in Offenburg haben Sie die Chance erhalten, einen guten Job bei einem erfolgreichen Unternehmen in der Region zu bekommen.“ Das sei keine Selbstverständlichkeit. „Die Welt da draußen braucht Sie“, so Schareck weiter, der an die frischgebackenen ex-Studierenden appellierte: „Bringen Sie sich ein: an Ihrem neuen Arbeitsplatz, in die Gesellschaft, übernehmen Sie ein Ehrenamt und sorgen Sie für gute Politik.“ Einbringen könne man sich selbstverständlich auch im Förderverein der Hochschule.
Anschließend warb er um das Engagement der Ehemaligen im Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Offenburg: „Sicher haben Sie mal zwischendurch Beach-Volleyball gespielt. Einige von Ihnen haben unsere Hilfe etwa für ein Stipendium, ein Auslandssemester, ein Filmprojekt oder einen Förderpreis erhalten.“ Der Förderverein unterstütze und finanziere mit Spendengeldern überall dort, wo staatliche Bildungsmittel nicht mehr verfügbar sind, die Gelder dafür kommen von zahlreichen Unternehmen der Region. „Und natürlich: Von den Ehemaligen, den Absolventen dieser Hochschule.“ „Auch wenn Sie jetzt ganz andere Gedanken haben, als den, mit den ersten Euros ihres ersten Gehalts einen Förderverein zu unterstützen, so denken Sie doch mal nach: Was Sie Gutes bewirken könnten.“ Der Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Offenburg unterstütze ja nicht nur Studierende, sondern sei auch ein „starker emotionalen Anker für eine Gedankenwelt der Erinnerungen an die Studienzeit. Sie belohnen sich damit also auch selbst.“
Die Absolventenrede hielt Katja Mannßhardt, Absolventin des Studiengangs Maschinenbau: „Heute können wir uns also nochmal richtig feiern lassen und stolz sein,“ sagte sie in ihrer Ansprache: „Aber schon morgen wartet eine neue Herausforderung auf uns.“ Viele verschiedene Herausforderungen hätten auch die vergangenen drei bis vier Jahre geprägt, betonte Mannßhardt: Das Studium sei schließlich ein großer Schritt in die Unabhängigkeit: „In den letzten Jahren haben wir gemeinsam gekämpft, gegrübelt, gelernt, gelitten – und wie es sich für gute Studenten gehört - auch gefeiert.“ Vor allem aber sei das Ganze mit Entbehrungen verbunden. „Man muss leider schon ziemlich lange mit offenem Mund herumstehen, bevor einem eine gebratene Taube in den Mund fliegt“, sagt sie und richtete dann den Blick auf die Zeit nach dem Studium: „Um auch in Zukunft unseren Weg erfolgreich zu beschreiten, müssen wir bereit dazu ein, unsere Komfortzone zu verlassen und über uns hinauszuwachsen.“ Zum Schluss hob sie die sehr guten Studienbedingungen an der Hochschule Offenburg hervor: „Das Besondere beim Lernen hier an der Hochschule in Offenburg ist der sehr persönliche Rahmen. Der enge Kontakt zu Professoren ist ein großer Vorteil gegenüber den Unis. Wir profitieren aber auch voneinander, da besonders an Hochschulen Studenten aller Altersgruppen und mit unterschiedlichen Erfahrungsschätzen zusammentreffen.“
Abschließend dankte sie den Lehrkräften und Mitarbeitenden der Hochschule sowie den Sekretariaten – und den Eltern, „die uns sowohl ideell als auch materiell den Weg bereitet haben.“ Die nächsten Jahre würden zeigen, ob sich die Mühen beim Studium gelohnt haben. Sie wünschte allen Anwesenden „alles Gute für die Zukunft“ - und einen „unvergesslichen Abend“. Zumindest der letzte Wunsch wurde beim anschließenden Empfang im Foyer der Oberrheinhalle ja vielleicht schon erfüllt.
Statistik
Die Dekane und Studiendekane der vier Fakultäten und der Graduate School verabschieden in diesem Jahr 527 Studierende, von ihnen sind 131 weiblich. 240 Studentinnen und Studenten stammen aus der Ortenau. Die Studiengänge aus der Fakultät „Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen“ sind mit 168 Absolventen die stärksten, gefolgt von den Fakultäten „Maschinenbau und Verfahrenstechnik“ (124), „Medien- und Informationswesen“ (97) und Elektrotechnik und Informationstechnik (91). 47 Studierende absolvierten die internationalen Masterstudiengänge der Graduate School. Derzeit studieren 4.435 junge Menschen an der Hochschule Offenburg, 1.293 davon sind Frauen.
Pressestimmen
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