Erfolgreicher Wissenschaftsmanager gewürdigt

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Nach fast 25 Jahren als Rektor der Hochschule Offenburg hat Winfried Lieber das Amt Ende Mai an Stephan Trahasch übergeben. Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft ehrte nun seine Verdienste.

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Winfried Lieber mit Ehefrau Petra und Thorsten Erny, Bürgermeister Gengenbach, sitzen bei der Abschiedsfeier in der ersten Stuhlreihe (von links).
© Hochschule Offenburg

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Winfried Lieber mit Ehefrau Petra und Thorsten Erny, Bürgermeister Gengenbach, bei der Abschiedsfeier (von links).

Es war ein besonderer Anlass für alle Beteiligten: Mit Prof. Dr. Winfried Lieber wurde in der Offenburger Oberrheinhalle ein überaus erfolgreicher Wissenschaftsmanager in den Ruhestand verabschiedet.

Als Rektor der Hochschule Offenburg prägte Lieber von 1997 bis 2021 eine Ära: Unter seiner Führung entwickelte sich die Hochschule Offenburg zu einer renommierten Lehr- und Forschungseinrichtung, deren Bedeutung weit über die Landesgrenzen Baden-Württembergs hinausreicht. Dies spiegelt sich in der Abschiedsveranstaltung für den dienstältesten Rektor Deutschlands, an der mehr als 30 Rektorinnen und Rektoren deutscher Hochschulen sowie Vertreter zahlreicher Unternehmen teilnahmen.

Zudem engagierte sich Lieber in der Hochschulpolitik. Auf Landes- und Bundesebene machte er sich einen Namen als Innovator der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Auf europäischer Ebene gestaltete er in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TMO) grenzüberschreitende Hochschulstrukturen gemeinsam mit Instituten aus Frankreich und der Schweiz.

In einer Videogrußbotschaft zog Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble eine Parallele zum Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. Schäuble hob hervor, Lieber habe dessen Verständnis, der Sinn echter Wissenschaft bestehe in nützlichen Erfindungen, zum Markenzeichen der Hochschule Offenburg gemacht. In der Hochschulpolitik habe Lieber durch sein Credo „Kooperation nützt mehr als Abgrenzung“ etwa den Erfolg der TMO mitbegründet.

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, sagte in ihrer Festrede:An der Hochschule Offenburg geht gewissermaßen eine Ära zu Ende, nachdem Professor Winfried Lieber fast ein Vierteljahrhundert als Rektor die Entwicklung der Hochschule maßgeblich – und mit großem Erfolg – geprägt hat. Er wird uns hierfür, aber auch für sein vielfältiges Engagement in regionalen und überregionalen Gremien, in bester Erinnerung bleiben. Für sein Engagement und Wirken danke ich ihm auch im Namen der Landesregierung und von Ministerpräsident Winfried Kretschmann von Herzen.“

Der ehemalige Vizepräsident der Europäischen Union Günther H. Oettinger würdigte Lieber mit den Worten: „Rektor Professor Lieber war für mich im Innovationsrat Baden-Württemberg ein wertvoller Ratgeber. Der Hochschulstandort Offenburg hat seine gute Entwicklung in starkem Maß seiner unbändigen Schaffenskraft und Kreativität zu verdanken. Die Begegnungen mit Herrn Lieber waren für mich immer sehr wertvoll.“

In einem abwechslungsreichen Programm ließen zahlreiche Weggefährten Liebers aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsame Schlüsselerlebnisse Revue passieren. Dabei stellten sie seine von Verantwortungsbewusstsein und Gestaltungswillen geprägte Persönlichkeit heraus.

Nach einer sehr persönlich gefärbten Abschiedsrede von Winfried Lieber setzte sein Nachfolger Prof. Dr. Stephan Trahasch mit einer prägnant kurzen Antrittsrede den Schlusspunkt der Veranstaltung. An Lieber gerichtet sagte er: „Unsere Hochschule und die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften als Hochschulart – sie waren ohne dich undenkbar. Und dies wird auch so bleiben.“

Die Abschiedsfeier für Winfried Lieber war pandemiebedingt verschoben worden. Zur Sicherheit der rund 300 geladenen Gäste wurde in der Oberrheinhalle ein strenges Hygienekonzept umgesetzt.

Über die Hochschule Offenburg

Die Hoch­schu­le für An­ge­wand­te Wis­sen­schaf­ten Of­fen­burg wurde 1964 als Staat­li­che In­ge­nieur­schu­le ge­grün­det und 1978 durch den be­triebs­wirt­schaft­li­chen Standort in Gengenbach er­gänzt. In den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren hat sich die Zahl der Stu­die­ren­den mehr als ver­dop­pelt. Heute stu­die­ren an den beiden Stand­or­ten Of­fen­burg und Gen­gen­bach rund 4100 junge Men­schen in den Be­rei­chen Tech­nik, Wirt­schaft und Me­di­en. Die vier Fa­kul­tä­ten bie­ten ein brei­tes, in­ter­dis­zi­pli­nä­res und pra­xis­ori­en­tier­tes Fä­cher­spek­trum: Be­triebs­wirt­schaft und Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­senElek­tro­tech­nik, Medizintechnik und In­for­ma­ti­ons­tech­nikMa­schi­nen­bau und Ver­fah­rens­tech­nik sowie Me­di­en und In­for­ma­ti­ons­we­sen.