Beim Start-up BW Academic Seed Accelerator Program (ASAP), so der offizielle Name des Wettbewerbs, setzte sich Neobon gegen insgesamt 92 Teams von 23 verschiedenen Hochschulen aus ganz Baden-Württemberg und von internationalen Partnerhochschulen durch. Im großen virtuellen Finale traten Ende Juli die 25 besten Gründungsteams mit 90-sekündigen Pitches gegeneinander an. Rund 200 Zuschauende waren via Zoom oder im Facebook-Livestream dabei. Neobon überzeugte die siebenköpfige Jury aus Gründerinnen und Gründern, Startups-Unterstützenden und einem Vertreter der Universität Stuttgart mit der Präsentation ihres Businessmodells für ein System zur Digitalisierung von Kassenbons.
Die Idee zum sogenannten Neoprinter kam Thomas Völk, Maschinenbau-Student des KIT Karlsruhe, Anfang des Jahres. Im Rahmen der SPARK Startup Competition des Founders Clubs Freiburg fand er sich mit mehreren gründungswilligen Studierenden, darunter Josef Flößer, zusammen. „Ich hatte über die Hochschule von diesem Angebot erfahren und mich im Bereich Design beworben. In Freiburg habe ich dann die fünf anderen kennengelernt. Wir wollten alle etwas Nachhaltiges entwickeln und wie Thomas sein Projekt forcieren. Aufgrund der gerade eingeführten Kassenbonpflicht und der damit verbundenen Papiermüllberge in vielen Geschäften war uns sofort klar, das großes Potential für ein dezentrales System zu Digitalisierung von Kassenbons besteht“, erzählt Josef Flößer, der an der Hochschule Offenburg mediengestaltung produktion film animation grafik interaktion (mgp) studiert und beim Startup Neobon nun für Design und Marketing zuständig ist. Bei der Entwicklung des Neoprinters war dem Team wichtig, dass dieser im Unterschied zu anderen Digitalisierungslösungen ohne Interverbindung und somit auch ohne Hochladen der Daten ins Netz funktioniert. „Das Hochladen der Daten ist nämlich aufgrund der Datenschutzgrundverordnung bei bestimmten Geschäften, zum Beispiel Apotheken, gar nicht erlaubt“, erklärt Josef Flößer. Der Neoprinter lässt sich nun wie jeder normale Bondrucker an die Kasse anschließen. Die Übertragung der Daten an das Smartphone des Einkaufenden erfolgt dann über die sogenannte Near Field Communication (NFC), einen internationalen Übertragungsstandard zum drahtlosen Austausch von Daten. Mit dieser Lösung gewann Neobon bei der SPARK Startup Competition den Audience und den Sustainability Award und bei Start-up BW Academic Seed Accelerator Program (ASAP) nun eben den Hauptpreis für die bester Startup-Idee in Baden-Württemberg.
Prototyp im Test und Investorensuche
„Inzwischen haben wir bereits einen ersten Prototyp produziert und in Versuchsumgebung bei uns zuhause getestet. Die vorgeschalteten Versuche liefen zusammen mit dem Studierendenwerk Karlsruhe“, berichtet Josef Flößer. Als nächstes sind Tests im Einzelhandel und die Unternehmensgründung geplant. Außerdem suchen die Teammitglieder noch einen Investor für ihr Vorhaben. Weitere Informationen gibt es unter <link www.neobon.de - external-link-new-window "Opens internal link in current window">www.neobon.de</link>.
„Ich freue mich sehr über diesen Erfolg von Neobon, denn Josef Flößer ist gleichzeitig auch Teilnehmer unseres Stipendien-Programms MR.SPoC (Mehrstufige Rekrutierung mit Proof of Concept)“, sagt Wolf Blochowitz, der Leiter des Gründerbüros der Hochschule Offenburg. „Das Ergebnis zeigt uns, dass wir mit unseren Aktivitäten richtig liegen und dass das Thema Gründung aus dem Studium sich gut an der Hochschule etabliert hat.“
Start-up BW ASAP
Start-up BW ASAP soll studentische Gründungsteams motivieren, ihre kreativen Ideen, die sie im Rahmen des Studiums entwickeln, zu Geschäftsmodellen weiterzuentwickeln und umzusetzen. Es bildet die Brücke zwischen Lehre und Angeboten intensiver Betreuung von Gründungsvorhaben.