Werkstoffe mit erstaunlicher Leistung

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In Forschungsprojekten an der Hochschule Offenburg und am Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM hat Michael Schlesinger zwei Nickelbasislegierungen genau analysiert - und darüber seine Doktorarbeit geschrieben.

Professor Dr. Thomas Seifert (links) und der frischgebackene Doktor Michael Schlesinger.

Als Michael Schlesinger sein Maschinenbaustudium an der Hochschule Offenburg mit der Note "sehr gut" abgeschlossen hatte, ahnte er noch nicht, dass er sich eines Tages "Herr Dr.-Ing. Michael Schlesinger" nennen darf. Ende Januar war es dann aber so weit.

In seiner Doktorarbeit hat sich Schlesinger mit Nickelbasislegierungen beschäftigt. "Diese Werkstoffe müssen Erstaunliches leisten", erklärt er. "Sie müssen die hohen Temperaturen und Kräfte, die beispielsweise in Flugzeugturbinen oder Kraftwerksleitungen auftreten, ertragen. Das können aber selbst Nickelbasislegierungen nicht auf Dauer. Daher benötigen Ingenieure Rechenmodelle, die Aussagen zur Lebensdauer derartig hoch thermisch und mechanisch belasteter Bauteile ermöglichen. Geht ein Bauteil in einer Flugturbine zu früh kaputt, kann dies schließlich katastrophale Folgen haben!"

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Projekt gefördert

In zwei Forschungsprojekten an der Hochschule Offenburg und am Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM hat Schlesinger in Versuchen genau analysiert, wie zwei Nickelbasislegierungen ticken. Mit diesem Wissen konnte er ein sogenanntes mechanismenbasiertes Modell entwickeln, das ausgehend von den tatsächlich im Werkstoff auftretenden Schädigungsmechanismen, insbesondere dem Wachstum von Rissen, eine Bauteillebensdauerbewertung ermöglicht. "Je mehr werkstofftechnisches und -mechanisches Verständnis bei der Entwicklung von Maschinenbauteilen einfließt, desto besser können wir Werkstoffe ausnutzen und damit Ressourcen und Energie einsparen. Die exzellenten Ergebnisse der Doktorarbeit leisten hierzu einen wichtigen Beitrag", freut sich Professor Dr. Thomas Seifert. Er hat das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekt an die Hochschule Offenburg geholt und neben den Professoren Dr. Holm Altenbach von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Dr. Hermann Riedel vom Fraunhofer IWM Schlesingers Doktorarbeit begutachtet. Die von Schlesinger erzielten Fortschritte bei Lebensdauerbewertung von Nickelbasislegierungen hat die Professoren überzeugt.