Der trinationale Studiengang Elektrotechnik/Informationstechnik zeichnet sich unter anderem durch die Zweisprachigkeit aus. So absolvieren die Studierenden ihr erstes Studienjahr am französischen Institut Universitaire de Technologie de Haguenau (IUT) und das zweite an der Hochschule Offenburg in Deutschland.
Die Studierenden lernen die technischen Inhalte dabei in französischer und deutscher Sprache. Zugelassen werden für den Studiengang nur Studierende, die gute Deutschkenntnisse und eine entsprechende Motivation für den Studiengang in einem persönlichen Bewerbungsgespräch nachweisen können. Der Übergang nach dem ersten Jahr von Frankreich nach Deutschland stellt jedoch insbesondere für jene Studierende eine große Hürde dar, deren Muttersprache Französisch ist. Denn diese müssen sich nicht nur an eine andere Lehr- und Lernkultur anpassen, sondern sind auch mit einer für sie oftmals neuen Unterrichtssprache konfrontiert. Da die Studierenden im ersten Studienjahr in Frankreich ausschließlich französische Lehrveranstaltungen besuchen, führt dies häufig dazu, dass eine zuvor bereits vorhandene, aber noch nicht gefestigte Sprachfähigkeit nachlässt.
Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) hat nun dem Studiengang eine weitere Finanzierung für die sprachliche Förderung der frankophonen Studierenden zugesagt. Mit insgesamt 12.000 Euro wird ein ausgereiftes Konzept zur Unterstützung und weiteren Ausbildung der sprachlichen Kompetenz von der DFH in den nächsten drei Jahren gefördert. Das Konzept sieht folgende Neuerungen für den Studiengang EI-3nat vor:
· Während des ersten Jahres am IUT de Haguenau wird zukünftig mindestens ein Labor am IUT de Haguenau in deutscher Sprache unterrichtet werden. Da viele der Professoren/Mitarbeiter am IUT aus dem Elsass stammen und hervorragend Deutsch sprechen, sind diese ohne weiteres in der Lage, eine solche Veranstaltung anzubieten.
· Zusätzlich wird im zweiten Semester das Lehrangebot durch einen dreitägigen Intensivsprachkurs, der im Monat April an der Hochschule Offenburg stattfindet. Diesen Intensivkurs übernimmt eine/ein Lehrbeauftragte/r der Hochschule Offenburg. In der Umgebung der deutschen Hochschule ist die Bedeutung der Sprache für die Studierenden greifbar und nicht nur ein abstraktes Zukunftsbild, so dass damit auch eine Motivationssteigerung, sich intensiv der Sprachausbildung zu widmen, erreicht werden soll.
· Abgerundet wird das sprachliche Konzept durch die Teilnahme der französischsprachigen Studierenden am Sommersprachkurs der Hochschule Offenburg. Der vierwöchige Sprachkurs mit unterschiedlichen Niveaus bietet jedem/jeder Studierenden eine perfekte Vorbereitung auf die Semester an der deutschen Hochschule. Im Rahmen des Sprachkurses finden verschiedene Aktivitäten statt, z.B. gemeinsame Exkursionen, um das sprachlich Erlernte zeitnah in der Praxis anwenden zu können, aber auch um Kontakte zwischen Studierenden, Mitarbeitern und anderen Personen in Deutschland zu intensivieren und zu fördern.
Immer an Weiterentwicklung und Verbesserung arbeitend, können sich die EI-3nat-Studierenden nun über diese weitere Unterstützung freuen.
Deutsch-Französische Hochschule (DFH):
Die DFH ist keine Hochschule im eigentlichen Sinne, sondern eine Dachorganisation, die die Entwicklung und Qualität deutsch-französischer Kooperationen fördert. In erster Linie profitieren die Studierenden von der Zugehörigkeit eines Studiengangs zur DFH, denn sie erhalten während der obligatorischen Auslandssemester eine Mobilitätsbeihilfe von 270 € monatlich. Die Hochschulen erhalten Infrastrukturmittel, die dem Ausbau der Betreuung aber auch der Pflege der Kooperation zwischen den Partnerhochschulen dient. Ein wissenschaftlicher Beirat prüft außerdem in regelmäßigen Abständen die Qualität des Studiengangs und befindet über dessen Weiterförderung. Der trinationale Studiengang, der gemeinsam mit dem IUT de Haguenau/Frankreich und der Haute Ecole Arc, Neuchâtel, Schweiz angeboten wird, untersteht also einer strengen Kontrolle.