Technologie für die Industrie 4.0

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Forschungsvorhaben „Predictive Maintenance“ der Hochschule Offenburg bewirbt sich erfolgreich um eine Förderung der Carl-Zeiss-Stiftung in Höhe von 750.000 Euro.

Die digitalisierte Industrie braucht lernende und anpassungsfähige Technologien, um intelligente Lösungen entwickeln zu können (Foto: Shutterstock/PaO_Studio)

Großer Erfolg für Forscher der Hochschule Offenburg: Das Forschungsvorhaben „Predictive Maintenance“ aus der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik wird in der Förderlinie „Transfer“ der Carl-Zeiss-Stiftung mit einer Summe von 750.000 Euro gefördert. Projektstart ist der 1. Januar 2019, die Förderdauer beträgt drei Jahre.

Bei dem Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Haun, Professor für Kognitive Kybernetik und Philosophie der Kognitionswissenschaften, steht die Entwicklung einer Industrie 4.0-tauglichen Technologie zur funktionellen und prozessualen Ausgestaltung prädiktiver und intelligenter Instandhaltungslösungen im Zentrum.

„Die digitalisierte Industrie braucht lernende und anpassungsfähige Technologien, um intelligente Lösungen entwickeln zu können, die sich auch in bestehende und damit historisch gewachsene Unternehmenslandschaften integrieren lassen. Im Rahmen des Forschungsprojekts entwickeln wir Lösungen für vorausschauende und antizipierende Interventionssysteme im Produktionsprozess“, erklärt Projektleiter Haun. Darüber hinaus wolle man eine geeignete Methodik entwickeln, die gerade mittelständische Unternehmen dabei unterstützt, den Einsatz solcher prädiktiven Lösungen zu planen, einzuführen und weiterzuentwickeln. Projektbegleitend wird an der Hochschule Offenburg ein „Institut zur digitalen Transformation“ aufgebaut. „Um die notwendige Praxisnähe zu sichern, konnten wir zwei Unternehmen aus der Ortenau als Entwicklungspartner gewinnen. Dadurch ist eine hohe Praxisnähe und Realisierungskompetenz gesichert“, so Haun.

„Durch die erfolgreiche Einwerbung der Förderung kann die Hochschule Offenburg ihre Brückenfunktion zwischen Forschung und konkreter Anwendung in der Wirtschaft weiter ausbauen“, zeigt sich Hochschulrektor Prof. Dr.-Ing. Winfried Lieber zufrieden: „Dadurch gelingt es uns künftig noch besser, maßgeschneiderte Lösungen für die konkreten Herausforderungen der Industrie zu entwickeln. Mein herzlicher Dank gilt auch den beiden Unternehmen aus der Region, die uns bei der Antragstellung unterstützt haben.“

Die Carl-Zeiss-Stiftung verfolgt mit ihrer aktuellen Fördertätigkeit das erklärte Ziel, Digitalisierung in Grundlagen und Anwendung zu erforschen. Neben der Hochschule Offenburg erhalten bundesweit sechs weitere Hochschulen Fördermittel in Höhe von je 750000 Euro aus der Förderlinie Transfer. Mit der Förderlinie Transfer will die Carl-Zeiss-Stiftung die Anwendung der Wissenschaft in konkreten Projekten fördern

„Mit den neuen Förderlinien der Carl-Zeiss-Stiftung erhalten die Hochschulen mehr Autonomie in der Verwendung der Mittel“, erklärt Theresia Bauer, Vorsitzende der Stiftungsverwaltung und Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Forschung brauche Zeit und Freiräume, um sich zu entfalten, diesen Raum wolle die Carl-Zeiss-Stiftung schaffen, so Bauer.

In dem von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderten Offenburger Projekt gehe es auch um den „nachhaltigen Kompetenz- und Technologietransfer in Richtung Unternehmen und Gesellschaft“, formuliert es Professor Haun: „Die intelligenten Lösungen, die wir entwickeln, sollen in bestehende Unternehmenslandschaften minimal-invasiv integriert werden können. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch den Einsatz von Techniken der Künstlichen Intelligenz während ihres Betriebes stetig dazu lernen und durch die Verwendung moderner Softwarearchitekturen mit den dynamischen Anforderungen der Unternehmen mitwachsen können.“ Der Technologietransfer beziehe sich ausdrücklich auch auf das sich noch im Entstehen befindende neue Berufsbild des Instandhalters in Zeiten der Digitalisierung.

 

Über die Hochschule Offenburg

Was im Jahr 1964 in Offenburg als Staatliche Ingenieurschule gegründet wurde, ist heute eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften, an der mehr als 4200 junge Menschen aus dem In- und Ausland studieren. An den Standorten in Offenburg und Gengenbach stehen 31 Bachelor- und 23 Master-Studiengänge in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Medien zur Auswahl. Auch rund 500 Studierende aus aller Welt studieren hier pro Semester.

Über die Carl-Zeiss-Stiftung

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung die älteste private wissenschaftsfördernde Stiftung in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.