TECademy - Pilotprojekt an der Hochschule

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In Hochschule und Betriebe schnuppern - das können ein Jahr lang Schüler und Schülerinnen, die an der TECademy teilnehmen. Jetzt findet das Projekt erstmals in der Ortenau statt.

Prof. Claus Fleig hilft Schülern, Schachfiguren am Computer zu erstellen.

Für naturwissenschaftlich interessierte Jugendliche ist die TECademy genau das Richtige: Ein ganzes Schuljahr können Realschüler der Klassenstufe 8 und 9 des August-Ruf-Bildungszentrums in Ettenheim an einem Nachmittag der Woche ihrer Technikbegeisterung nachgehen. Mit der Unterstützung ihrer regionalen Kooperationspartner - der Hochschule Offenburg und der Firma Neugart aus Kippenheim - realisieren sie in dieser Zeit anspruchsvolle technische Projekte. Bei der Umsetzung stehen ihnen Otto Hebding, Ausbildungsleiter der Firma Neugart, und Claus Fleig, Professor in der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik, zur Seite. Die erste Projektidee kam von den Schülern: Sie wollen Schachfiguren herstellen, die auch später in ihrer Schule zum Einsatz kommen. Die Schüler durchlaufen und gestalten in den kommenden Wochen den gesamten Produktionsprozess mit - vom Entwurf über die Programmierung bis hin zum Fräsen der Figuren bei der Firma Neugart.

Bereits zum zweiten Mal begleiteten Tobias Schwab und Torsten Schäfer, zwei technisch versierte Lehrer des Bildungszentrums, die Schüler an die Hochschule, um dort die Zeichnungen, die sie an der Schule von den Schachfiguren erstellt hatten, im CAD-Labor in 3-D-Modelle umzusetzen. Mit Unterstützung von Prof. Fleig konstruierten und zeichneten die Schüler Dame, König, Turm mit Digitalmessschieber und Radiusschablone nach. "Es ist faszinierend, mit welcher Leichtigkeit die Schüler das Projekt meistern", lobt der Hochschulprofessor die Arbeit der Jugendlichen.

Max, der später etwas mit Autos machen will, ist ganz begeistert von den technischen Möglichkeiten an der Hochschule. "In der Schule arbeiten wir nur mit einfachen Zeichenprogrammen. Es ist schon cool, hier mit den tollen CAD-Programmen zu zeichnen." Und auch Technik-Lehrer Torsten Schäfer schätzt die Möglichkeiten, die die Hochschule bietet. "Die Programme haben einfach eine andere Klasse als an unserer Schule." In seinen Augen leistet die TECademy einen wichtigen Beitrag zur Berufsorientierung: "Die Schüler können in den Projekten ihren Horizont erweitern. Sie lernen Betriebe der Region und die Hochschule kennen und schnuppern ganz konkret in die Praxis."

Auf dem Programm steht in diesem Schuljahr noch die Roboterprogrammierung, aber auch ein theaterpädagogisches Projekt, in dem die Schüler Präsentationstechniken üben. Einziger Wehrmutstropfen: Das einzige Mädchen, das teilnehmen wollte, ist in letzter Sekunde abgesprungen.

 

 

TECademy - Schule ganz praktisch

In der TECademy entwickeln Realschülerinnen und -schüler der Klassenstufen 6 bis 9 Projekte, die erste Einblicke in die Arbeitsweilt ermöglichen. Sie erfahren dabei, wie Ingenieure und Wissenschaftler arbeiten, und lernen, komplexe Arbeiten im Team zu meistern. Die Initiative, die von Südwestmetall initiiert und durch das Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport unterstützt wird, will den Übergang der Jugendlichen von der Schule zur Hochschule erleichtern und individuelle Kompetenzen frühzeitig fördern. Das August-Ruf-BIZ ist die erste Schule in der Ortenau, die an der TECademy teilnimmt. Sie kooperiert dabei mit der Hochschule Offenburg und der Firma Neugart aus Kippenheim.