„Es kann nicht sein, dass in Nordrhein-Westfalen mehr Windräder gebaut werden als in Baden-Württemberg“, sagt Marco Beicht, Gründer und CEO von powercloud. Gerade hat er seine Keynote beendet und wird vom Moderator des Sustainibility Forums ’22 nach seinen Wünschen und Sorgen gefragt. Dabei spricht er aus, was die acht Vortragenden aus Wirtschaft und Wissenschaft und die Teilnehmenden gleichermaßen irritiert. Der Ausbau der erneuerbaren Energien im „Ländle“ hinkt den Ansprüchen der grün-schwarzen Landesregierung deutlich hinterher.
Themen wie Windkraft und Geothermie spielen aktuell eine wichtige Rolle. Und die Frage: „Haben wir das Energiesystem noch im Griff?“ So jedenfalls lautet der Titel von Marco Beichts Vortrag, und die Antwort liefert er gleich zu Beginn: „Nein.“ Trotzdem ist sein Vortrag vorsichtig optimistisch, als er skizziert, wie Elektro-Autos zu rollenden Energiespeichern werden können, die man nicht nur mit Strom betanken, sondern diesen auch wieder entnehmen kann.
Sebastian Adam von EDF hält dieses Szenario zwar für etwas zu hoffnungsvoll, sieht aber ebenfalls in der Speichertechnologie eine große Chance. Denn die Sonne scheint nicht in der Nacht und der Wind weht auch nicht immer. Eine ausgereifte Speichertechnologie ist also essenziell.
Den wissenschaftlichen Unterbau zu diesen Aussagen liefern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Karlsruher Institut für Technologie, dem European Institute for Energy Research und der Hochschule Offenburg in ihren Vorträgen. So zeigt Prof. Dr. Niklas Hartmann von der Hochschule Offenburg „Wege zu einem klimaneutralen und bezahlbaren Energiesystem“ auf.
Vor ausverkauftem Haus im Technologiepark Offenburg bekommt aber nicht nur die Produktion von Energie wie Windkraft durch die Koehler Renewable Energy Raum. „Nicht Energie einzusparen können wir uns absolut nicht erlauben“, sagt Alexander Schechner von Envola, einem Unternehmen, dass die erste Speicherwärmepumpe produziert.
Die Teilnehmenden hören interessiert zu und spenden reichlich Applaus. Und Black Forest Innovation-Geschäftsführer Florian Appel freut sich bereits auf die nächste Ausgabe. Am 22. September geht es im Technologiepark Offenburg weiter mit dem Thema „Nachhaltige Städte und Gemeinden“. Mit dabei sein wird auch die Stadt Offenburg, die gemeinsam mit EDF, hansgrohe und MEIKO sowie der Volksbank und der Sparkasse zu den Unterstützern des Sustainibility Forums ’22 gehört.