Die Stipendien werden von Firmen und Privatpersonen aus der Region finanziert. Die 30 Studierenden der Hochschule Offenburg, die über das Deutschlandstipendium zwei Semester lang 300 Euro pro Monat erhalten, zeichnen sich alle durch sehr gute Studienleistungen aus.
Bei der jüngsten Verleihung in Offenburg hob Rektor Prof. Dr. Winfried Lieber zudem hervor: "Das soziale Engagement zieht sich bei allen 30 Stipendiatinnen und Stipendiaten wie ein roter Faden durch den Lebenslauf, auch wenn es beim Deutschlandstipendium nur um die exzellenten Leistungen der Ausgezeichneten geht."
Die meisten Deutschlandstipendiaten engagieren sich im sozialen, sportlichen und kulturellen Bereich wie beispielsweise beim DRK, DLRG, als Mentoren für Erstsemester oder Tutoren für Mathematik, in der heimischen Musikkapelle oder im Hochschulorchester, bei der Pflege von Angehörigen oder dem Sporttraining des Vereinsnachwuchses. "Leute wie Sie brauchen wir", betonte auch Prorektor Prof. Dr. Thomas Breyer-Mayländer, der sich ebenfalls beeindruckt von den Lebensläufen der Bewerber zeigte. Das zugesprochene Deutschlandstipendium sei infolge dieser Vitae die logische Konsequenz.
Eine Weiterbewilligung des Deutschlandstipendiums erhielt beispielsweise Maschinenbau-Student Felix Obert, der neben dem Studium im CJD Hausaufgabenhilfe für Flüchtlingskinder gibt. Der Studentin Lena Hinterseh wurde in ihrem ersten Mechatronik-Studiensemester und nach dem Einstiegssemester startING ein Neustipendium zugesprochen. "Hätten Sie Mechatronik auch ohne startING gewählt", fragte Lieber die ausgezeichnete Studentin. Bestätigt durch ihr Kopfschütteln betonte Lieber die Wichtigkeit der Orientierung im Informatik- und in den Ingenieursstudiengängen und der Besonderheit des startING-Einstiegssemesters an der Hochschule Offenburg, das mittlerweile Modellcharakter für viele ähnliche Initiativen an anderen Hochschulen hat.
Zu den Deutschlandstipendiaten zählen in diesem Jahr auch vier internationale Studierende des Master-Studiengangs Communication and Media Engineering. Im Motivationsschreiben schilderte ein Bewerber, der zuvor in Indien sein Bachelor-Abschluss mit Auszeichnung abgelegt hatte: Als Sicherheit für das Studium in der Bundesrepublik wurde das doppelte Jahreseinkommen der Eltern in seinem Heimatland gefordert. Rektor Lieber freute sich sehr, die willkommene finanzielle Unterstützung durch das Deutschlandstipendium zusprechen zu können.
Es war das siebte Mal, dass an der Hochschule ein Treffen zwischen Förderern und Studierenden stattfand. "Bemerkenswert bei diesem Stipendium ist auch das starke Engagement von Privatpersonen", lobte Rektor Lieber, der gemeinsam mit Prorektor Breyer-Mayländer Urkunden an die Studierenden überreichte. "Die Stipendien sind ein wichtiger Beitrag zur Förderung talentierter Nachwuchskräfte", so Lieber.
Bundesweit konnten 2015 rund 24.300 Stipendiatinnen und Stipendiaten mit einem Deutschlandstipendium gefördert werden. So zitiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung aus Daten, die das Statistische Bundesamt veröffentlicht hat. Demnach haben etwa 7000 private Förderer 25,3 Millionen Euro für das Programm aufgebracht. Fünf Jahre nach der Aufnahme der ersten Stipendiaten im Sommersemester 2011 hätten die Hochschulen erfolgreiche Strukturen für diese Begabtenförderung aufgebaut.
An der Hochschule Offenburg sind bislang rund 180 Deutschlandstipendien zugesprochen worden. Die Fördersumme an der Hochschule Offenburg beläuft sich auf 53.640 Euro, die nur durch die Stifter zusammen kommt, ohne den Anteil des Bundes.
Über das Stipendium
Das Deutschlandstipendium ist ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es wird unabhängig vom Einkommen der Eltern an besonders begabte, leistungsfähige und engagierte Studierende vergeben. Die Hälfte des Stipendiums werben die Hochschulen bei privaten Förderern ein - meist bei Unternehmen aus der Region - die andere Hälfte gibt das Ministerium dazu. Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium gibt es auf der Homepage der Hochschule Offenburg oder unter www.deutschland-stipendium.de.
Förderer
Badische Stahlwerke, BCT Technology AG, Rainer Bender, Karl Bühler, Dan Curticapean, Elvira Drobinski-Weiß, Erdrich Umformtechnik GmbH, Erwin Junker GmbH, Gelenkzentrum Mittelbaden, HIWIN GmbH, LS telcom AG, Markant, Meiko Maschinenbau, Parker Hannifin GmbH, PWO AG, das Rektorat der Hochschule Offenburg, Stefan Scheringer, Sparkasse Offenburg/Ortenau, Spitzmüller AG, VEGA Grieshaber KG, Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Offenburg, Volksbank Ortenau, Kimmig Entertainment GmbH, WRO, WTO GmbH.
Stipendiaten
Waqas Ahmed Bajwa, Andreas Bayer, Mirko Böttger, Jennifer Brucker, Mizgin Cetik, Sweekriti Deshmukh, Harald Glockner, Marcel Hampf, Kai Herz, Fabian Hertweck, Lena Hinterseh, Alexander Hiß, Alexandra Huber, Tanja Huber, Anna Janetzko, Leonie Kaiser, Pascal Kaiser, Susanne Kirchner, Ramona Klamer, Manuel Krämer, Aravindbalaji Krishnamurthy, Lucille Leipnitz, Sebastian Loch, Kaja Neubert, Felix Obert, Rajkumar Perumal, Katrin Quellmalz, Axel Schmidt, Dennis Spannbauer und Lena Vielhauer.