Das Schülerforschungszentrum aluMINTzium in Emmendingen hat sich mittlerweile zu einem bekannten Ort entwickelt, an dem geforscht, montiert und 3D-gedruckt wird. Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse treffen sich regelmäßig nach der Schule und an den Wochenenden, um an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Und alle machen es freiwillig, weil es eben einfach nur Spaß macht.
Anfang Februar feierte das aluMINTzium seinen zweiten Geburtstag, die Sexauer Firma Maxon Motor war von der ersten Stunde an mit dabei. Als Gründungsmitglied unterstützt Maxon Motor von Anfang an die Idee, Jugendliche für die sogenannten MINT-Fächer zu motivieren und sie zum Forschen und Tüfteln zu begeistern. „Wir brauchen auch in Zukunft qualifizierte Fachkräfte, um künftig in unserer Hightech-Branche neue Ideen und Produkte auf den Markt bringen zu können“, sagt Dirk Zimmermann, Geschäftsführer der Maxon Motor GmbH in Sexau. Als die Initiatoren mit der Idee zu ihm kamen, ein Schülerforschungszentrum in Emmendingen zu gründen, sicherte Dirk Zimmermann gleich seine Unterstützung zu, denn der Verein brauchte finanzielle Mittel, um eine Werkstatt und einen Computerraum ausrüsten zu können.
In Kooperation mit Maxon Motor und der Hochschule Offenburg startete dann auch einer der ersten 3D-Druckkurse für Schülerinnen und Schüler am aluMINTzium mit dem Projekt „Wir drucken Emmendingen in 3D“. Studenten aus dem Bereich Maschinenbau zeigten interessierten Schülern, wie ein 3D-Drucker funktioniert und was zuvor alles getan werden muss, damit die ausgewählten Bauwerke überhaupt gedruckt werden können. Unter Anleitung des Maschinenbau-Studenten der Hochschule Offenburg, Sebastian Mink, lernten die Schüler, einen 2D-Stadtplan zu lesen und daraus druckbare 3D-Modelle zu konstruieren. So entstanden imposante Modelle von Bauwerken, wie beispielsweise die Stadtkirche Emmendingen und das Rathaus. „Spannend am 3D-Druck ist, dass man sofort ein Modell in der Hand hat und somit gleich sieht, was man noch besser machen kann“ sagt Sebastian Mink, der selbst begeistert ist von den Möglichkeiten, die ein 3D-Drucker bietet.
Ein Vorteil beim 3D-Druck ist auch, dass man Teile herstellen kann, die bisher mit herkömmlicher Technik nicht herstellbar waren. So beschäftigt sich Sebastian Mink neben der Kursleitung am aluMINTzium auch im Rahmen seines Studiums bei Maxon Motor mit einem 3D-Drucker, der speziell für Hightech-Keramiken konzipiert ist. Seien es Bauteile für Herzpumpen in der Medizintechnik oder Antriebselemente für E-Bikes, mittels 3D-Drucker lassen sich hochkomplexe Geometrien über Nacht realisieren. „Das Besondere an der engen Verknüpfung zwischen Industrie, Schulen, Hochschulen und dem Schülerforschungszentrum ist, dass alle davon profitieren“, weiß Carsten Münchenbach, Leiter des Technischen Gymnasiums und Vorsitzender des Vereins aluMINTzium. „Wir wollen in erster Linie Interesse wecken, der Rest kommt dann von selbst“. So druckten beispielsweise Schülerinnen beim Girls' Day begeistert ihren selbst kreierten Modeschmuck aus, auch Erfolge bei Jugend forscht im Sommer 2018 und eine Einladung zur Erfindermesse iENA nach Nürnberg bestätigen diese Aussage.
Mit einer Spende über 5.000 Euro unterstützt Maxon Motor neben Computerausstattung und Maxon-Motoren das Schülerforschungszentrum, um Jugendliche weiterhin für technische Berufe begeistern zu können. „Wir möchten den Jugendlichen helfen, ihre eigenen Talente zu entdecken“, sagt Dirk Zimmermann, dem zum Projektabschluss ein detailgetreues Modell der Maxon Motor GmbH in Sexau überreicht wurde – natürlich aus 3D-Druck.