Gute Erfahrungen mit virtuellem Studienstart

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Online-Vorlesungen, keine Treffen mit Mitstudierenden – für viele Erstsemester verläuft der Start ins Studium derzeit anders als geplant. Doch das hat auch positive Seiten, finden einige.

Sechs Zoom-Kacheln mit Gesichtern von Beteiligten.
© Hochschule Offenburg

Ayleen Moser, Mayra van Uden und Felix Debold haben zum Wintersemester 2020/21 ihr Studium der Mechatronik, der Biomechanik beziehungsweise des Maschinenbaus an der Hochschule Offenburg begonnen. Und alle drei ziehen nach den ersten zwei Monaten eine positive Bilanz. Dank der ausführlichen und klaren Informationen der Hochschule sei der Start sehr angenehm und strukturiert, vor allem aber aufregend und spannend gewesen, sagt Ayleen Moser und lobt das Verständnis der Hochschule für die besondere Situation. Wenn es doch mal eine Frage gegeben habe, sei einem sofort im Sekretariat oder per E-Mail geholfen worden. Felix Debold und Mayra van Uden bezeichneten den Start als „ungewohnt, aber gut“. Es sei eben generell ein neuer Lebensabschnitt und zusätzlich noch unter Corona-Bedingungen, fügt letztere noch hinzu.

Geholfen haben allen dreien die Brückenkurse des MINT-Colleges vor Semesterbeginn, auch wenn oder gerade weil diese diesmal als Live-Web-Konferenz stattfanden. Für sie seien die Brückenkurse ein „Reinschnuppern“ zum einen in die Mathematik, zum anderen aber auch in das Studierendendasein gewesen, sagt Ayleen Moser und meint weiter: „Zunächst war alles anders und neu, aber man hat sich schnell daran gewöhnt.“ Die Skripte seien übersichtlich und gut aufgebaut gewesen, die Professoren hätten Rücksicht auf die neue Situation genommen, die zugehörigen Apps in die Vorlesungen eingebaut und den Teilnehmenden die Chance gegeben, weiter zu üben. Die Möglichkeit, Fragen ohne Scheu stellen oder jederzeit eine E-Mail schreiben zu können, habe ihr „die ,Angst‘ genommen, die anfangs da war“. Und die vom Team des MINT-Colleges eigens eingeführten Gruppen-Breakout-Sessions seien eine schöne Möglichkeit gewesen, die Mitstudierenden kennenzulernen und erste Freundschaften zu schließen. Das hat auch Mayra van Uden so erlebt, selbst wenn Studierende und Dozierende trotz eines Technik-Check-Termins im Vorfeld immer mal wieder mit selbiger zu kämpfen gehabt hätten. „Neben dem vermittelten Wissen waren die Brückenkurse besonders hilfreich, um sich auf die ungewohnte Form der Online-Vorlesungen einzustellen“, fügt Felix Debold hinzu. So habe er zum Beispiel seinen Arbeitsplatz und PC zuhause bereits im Vorfeld entsprechend einrichten können.

Den traditionellen Einführungstag an der Hochschule Offenburg erlebten alle drei dann in Präsenz. „Ein gute Sache um ins Studium zu starten“, findet Felix Debold. So habe man sich gleich am ersten Tag an mit Kommilitonen vernetzen können, um den in der Folge fehlenden Kontakt/Austausch auszugleichen. „Es war sehr schön und trotz Maske und Abstand gut seine Mitstudierenden persönlich kennenzulernen“, pflichtet Ayleen Moser ihm bei. Für Mayra van Uden war der Tag nur zu kurz und sie bedauert die Hochschul-Gebäude mit einer Ausnahme ausschließlich von außen kennengelernt zu haben.
Als in der Pandemie-Situation besonders hilfreich empfanden alle drei das Mentorenprogramm. „Dadurch hat man die Möglichkeit viele Fragen zu klären, besonders die, bei denen man sich unsicher ist, wen man genau fragen müsste“, erklärt Felix Debold. „Außerdem haben die Mentorinnen und Mentoren zum lockeren und freundlichen Kennenlernen der neuen Studierenden beigetragen und uns wertvolle Tipps zur Prüfungsvorbereitung gegeben“, ergänzt Ayleen Moser. Die Tipps zu den Klausuren bewertet auch Mayra van Uden als gut. Außerdem loben alle, dass man die Mentorinnen und Mentoren jederzeit ansprechen kann, sie stets für alle Fragen offen sind.

Und auch das digitale Studium läuft in allen drei Fachrichtungen weitgehend reibungslos. „Die Live-Vorlesungen funktionieren sehr gut und die aufgezeichneten Inhalte helfen besonders bei Problemen“, schildert Felix Debold seine Erfahrungen. Viele Studierende organisierten sich zudem in Online-Lerngruppen und könnten sich so bei Fragen gegenseitig helfen. „Das funktioniert gut und erhält wenigstens ein bisschen die sozialen Kontakte aufrecht“, stimmt Mayra van Uden ihm zu. Und selbst wenn Ayleen Moser sich freut ihre Kommilitonen irgendwann wieder öfter persönlich zu treffen, findet sie die Lerngruppen über Zoom sogar bequemer. „Das erleichtert Vieles“, ist ihr Eindruck. Ihre ganz persönlichen Favoriten sind aber die Videoaufzeichnungen und die Mathe-App. „Es war nie einfacher Dinge nachzuarbeiten als jetzt! Ein absoluter Gewinn und Vorteil des Online-Studiums“, schwärmt sie. Mayra van Uden und ein paar Kommilitonen finden dagegen „die Live-Vorlesungen um einiges besser als die Videoaufzeichnungen“, da sie den direkten Kontakt zum Dozenten bevorzugen, um konkrete Fragen direkt stellen zu können. Aber auch wenn es schade sei, kaum Kontakt mit den anderen Studierenden zu haben und nie selbst an der Hochschule zu sein, könne man sich im Großen und Ganzen doch sehr gut selbst organisieren.

Insgesamt ziehen alle ein positives Fazit ihres bisherigen Online-Studiums an der Hochschule Offenburg. „Ich kenne viele Studierende von anderen Hochschulen, die bei weitem nicht so gut organisiert sind“, sagt Mayra van Uden. „Neu und besonders, aber keinesfalls schlechter als in Präsenz“, empfindet Ayleen Moser ihr virtuelles erstes Semester. Beide Formen hätten ihre Vorteile, aber ein Studium komplett ohne Aufzeichnungen, Mathe-App oder Online-Lerngruppen per Zoom könnte sie sich nicht mehr vorstellen, da es so viel bequemer und der Stoff leichter zu verstehen sei.

Info

Dass die Erfahrungen der drei Studierenden keine Einzelfälle sind, zeigen die Daten, die das MINT-College von mehr als 430 Erstsemestern erhoben hat. Mehr als 75 Prozent fanden die Brückenkurse hilfreich. Den Einführungstag bezeichneten knapp 90 Prozent als wichtig, um notwendige Informationen zum Studiengang zu bekommen, und 86 Prozent waren der Meinung, dass alle Erstsemester ihn besuchen sollten. Die sozialen, inhaltlichen und unterstützenden Aspekte des Mentorenprogramms (den Kontakt zu Mitstudierenden, die angesprochenen Themen, die Hilfe bei der Prüfungsvorbereitung) halten zwischen 82 und 88 Prozent für wichtig. Insgesamt fühlen sich 85 Prozent der erfassten Erstsemester an der Hochschule willkommen.

Und auch unabhängige Erhebungen zu den Studienbedingungen an der Hochschule Offenburg in der Pandemiezeit fielen positiv aus. So wurden diese in einer Sonderbefragung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) unter Masterstudierenden der Fakultät Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen als sehr gut bezeichnet. Besonders gut fiel die Bewertung in den Bereichen „Ermöglichung, das Studium wie geplant fortzusetzen und zu absolvieren“ und „Erreichbarkeit von zentralen Ansprechpartner(inne)n“ aus.

Wer sich selbst davon überzeugen möchte, kann sich unter https://schule.hs-offenburg.de/studienstart-sommersemester/ über das Angebot der Hochschule Offenburg zum Sommersemester 2021 informieren.