Facebook, Google, Apple, Samsung, und Co. wissen immer, wo die User sind, wo sie hinfahren, was sie morgen einkaufen werden. Mit ihren Daten wird das große Geschäft gemacht – wobei sie nicht nur als Kunden der Internet-Konzerne zu betrachten sind, sondern auch als deren Produkt. Dadurch entstehen Fragen, inwieweit Menschen durch Informationsasymmetrien manipulierbar sind und ihr Recht auf informationelle Selbstbestimmung eingeschränkt ist. Ein weiteres, durch Big-Data-Analysen verursachtes Problem besteht in der Profilbildung unter Verwendung komplexer und intransparenter Algorithmen. Gerade die Intransparenz der Datenverarbeitung birgt verstärkte Risiken der informationellen Autonomie des Einzelnen und auch für Unternehmen, weil sie unter anderem die Möglichkeit nimmt, Rechte auf Auskunft, Korrektur oder Löschung wahrnehmen zu können.
Wie können Daten noch geheim gehalten werden? Darf man die Mitarbeiter eines Unternehmens überhaupt noch ins Internet lassen ohne gleichzeitig preisgeben zu müssen, woran geforscht und entwickelt wird? Doch die Auswirkungen von Big Data auf den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre lassen sich nicht pauschal, sondern nur bezogen auf konkrete Anwendungsszenarien beurteilen. Big Data ist nicht unbedingt nur Big Personal Data, denn zahlreiche Anwendungen sind auch ohne die Nutzung personenbezogener Daten möglich.
Prof. Dr. Daniel Hammer leitet den Studiengang "Unternehmens- und IT-Sicherheit" (UNITS) an der Hochschule Offenburg.
Dienstag, 29. November
19:00 Uhr
Campus OG, D?001