Erste TOPweek fordert Studierende

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Im Rahmen des neuen Logistik-Clusters "Midplus" hat jüngst die erste sogenannte TOPweek am Campus Gengenbach der Hochschule Offenburg stattgefunden.

Die Teilnehmer der TOPweek des Logistik Clusters "Lidplus" vor dem Kloster, einer der beiden Standorte, in dem der Campus Gegenbach der Hochschule Offenburg untergebracht ist. © Hochschule Offenburg

Teilgenommen haben insgesamt 36 Studierende aus fünf Ländern. 19 davon studieren an der Hochschule Offenburg Betriebswirtschaft/Logistik und Handel (LH) oder verwandte Studiengänge. Des Weiteren waren aus Dänemark sechs Studierende angereist, aus den Niederlanden neun und zwei Austauschstudierende aus Malaysia und Mexiko konnten ebenfalls bei der TOPweek mitmachen.

"Diesmal hatte die TOPweek eher den Charakter einer 'International Week', da auch sämtliche Dozenten aller Kooperationshochschulen in Dänemark und den Niederlanden mitgereist sind", berichtet Prof. Dr.-Ing. Ingo Dittrich, Leiter des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaft/Logistik und Handel (LH), der zusammen mit drei Offenburger Hochschul-Professoren sowie Kollegen der Kooperationshochschulen VIA University College in Dänemark, Fontys und HZ in den Niederlanden das Logistik-Cluster "Midplus" ins Leben gerufen hat.

Die TOPweek ist eines der Formate des Clusters und soll als gemeinsame Veranstaltung Studieninhalte, die an jeder Kooperationshochschule sonst einzeln unterrichtet werden, für alle Studierenden an einem Ort und natürlich auf Englisch bündeln - quasi als eine Internationalisierung "light", aber dafür intensiv.

Entsprechend durchgetaktet war auch das fünftägige Programm für die Studierenden und Dozenten: Bis zu vier Vorlesungen pro Tag, eine Gastvorlesung, Besichtigungen von Firmen wie Printus in Offenburg, Zalando in Lahr, ein Gespräch mit einem DHL-Vertreter, eine Exkursionen in die Region, viel Teamarbeit in gemischten Gruppen und den Abschlusspräsentationen am letzten TOPweek-Tag. 

Die gestellte Projektaufgabe der TOPweek war diesmal, die Logistik und das Webshopdesign für eine Discounterkette zu entwerfen, die bislang über Filialen ihre Produkte verkauft. Am Ende winkt ein Teilnahmezertifikat für die Studierenden und natürlich erste Erfahrung in der Zusammenarbeit in internationalen Teams. 

"Die Projektarbeit bringt uns einiges weiter", sagt Jana Furch. Die 20-Jährige studiert in Venlo an der Fontys, einer der Kooperationshochschulen von Midplus. Sie und ihre Kommilitonen seien froh gewesen, das im Unterricht Gelernte nun anwenden zu können: "Das war wie im richtigen Leben, es kam immer etwas dazwischen."

Auch auf die 23-jährige Maibritt Pilgaard, die an der VIA im dänischen Aarhus Value Chain Management studiert, hat die TOPweek Eindruck hinterlassen: "Das E-Commerce-Thema war mal etwas anderes, sonst ist bei uns der Studiengang eher technisch aufgestellt." Sie überlegt sich nun, ob und wie sie bei ihren Wahlfächern noch mehr in diese Richtung gehen kann. Beide haben schon einige Kontakte zu den anderen Studierenden der Midplus-Kooperationshochschulen geknüpft.

 

Die Hoffnung ist, dass sich internationale Teams für Abschlussarbeiten bilden

Den Austausch und die inhaltlichen Diskurse mit den Kollegen findet auch Sophia Gruner spannend. Die 29-Jährige ist Dozentin für Logistikmanagement an der Fontys in Venlo und beobachtet bei den Teilnehmern der TOPweek: "Es ist toll, wie sich die Studierenden in das Thema reinknien." 

Das gemeinsam erarbeitete Ergebnis konnte sich laut Einschätzung ihres deutschen Kollegen sehen lassen. "Die Präsentationen haben die beteiligten Dozenten mehrheitlich sehr überzeugt - und die Studierenden waren erleichtert und zufrieden, ihre Fähigkeit zu entdecken, durchaus innerhalb kurzer Zeit erste brauchbare Ergebnisse liefern und präsentieren zu können", bilanziert Dittrich. Auch die Organisation hätte soweit gut geklappt, finden die beiden Dozenten. Die enge zeitliche Taktung etwas zu entzerren und der Abschlussveranstaltung mehr Raum zu geben, das seien rückblickend Verbesserungspunkte, die sich die Organisatoren für eine nächste TOPweek vorgenommen haben.

"Worauf ich bei Midplus hoffe, ist, dass sich internationale Teams bilden und beispielsweise gemeinsame Abschlussarbeiten geschrieben werden", sagt Dittrich, der die erste TOPweek mit Unterbringung der Gäste dank Spenden finanzieren konnte.

Die Ausarbeitung im Nachgang der TOPweek findet in den internationalen Teams statt, wird an der Hochschule abgegeben und mit Noten beziehungsweise Credits bewertet. "Lernziel ist dabei, die länderübergreifende Zusammenarbeit auf Distanz zu üben", betont Prof. Dr. Andrea Müller von der Hochschule Offenburg, die mit Dittrich und den Kollegen bei der TOPweek englischsprachige Vorlesungen hielt und für die Studierenden Laborbesuche organisierte.

Müller, Dittrich und die anderen Dozenten warten gespannt auf die Evaluationsergebnisse und freuen sich auf die kommenden Veranstaltungen des "Midplus Logistics Knowledge Clusters": Anfang April geht es auf Exkursion in die Niederlande, Organisator ist dann die Fontys Hogeschool und im April beginnt das internationale Projektseminar in Zusammenarbeit mit der Stadt Lahr.

Im Oktober kommen in Aarhus an der VIA erneut die Hochschulen zur TOPweek Herbst 2017 zusammen. Englischsprachiges Thema wird dann "Innovation in Logistics" sein. In der Zwischenzeit wird es Gastvorträge geben, die an alle Hochschulen im virtuellen Lernraum übertragen werden. Die Resonanz auf die Midplus-Angebote hat Dittrich positiv überrascht - fast alle bislang angekündigte Veranstaltungen sind bereits ausgebucht. Weitere Infos unter <link http: www.midplus.hs-offenburg.de>www.midplus.hs-offenburg.de.