An der Hochschule Offenburg war Theresia Bauer mitten in einem Teil der "digitalen Gesellschaft" angekommen: Hier wird an autonom fahrenden Autos geforscht, an Robotern, Forschung rund um Energiespeicherung spielt eine wesentliche Rolle und auch E-Learning ist ein großes Thema. Der so genannte "Digital Turn", der bereits in vollem Gange sei, verändere alle Bereiche des Lebens und sei daher ein Schwerpunktthema der Landesregierung, so Bauer. Es ginge nicht mehr um die Frage, ob man dafür oder dagegen sei: "Wir müssen uns fragen, ob wir Akteure sein und den Prozess selbst mitgestalten wollen", sagte die Ministerin. Sie beantwortete die Frage mit einem klaren Ja - doch dafür brauche es die Wissenschaft und eine enge Kooperation mit der Wirtschaft.
So gab Theresia Bauer einen Überblick über das weite Feld der Digitalisierung und stellte die E-Science-Strategie des Landes vor, in der es um Forschungsdatenmanagement geht, um öffentlich zugängliche Forschungsergebnisse, um Lizensierung, Datenschutz und um Höchstleistungsrechner . "Wir unternehmen all diese Anstrengungen, weil wir überzeugt sind, dass Digitalisierung keine Bedrohung, sondern eine enorme Chance ist - vor allem für die Wissenschaft", so Bauer. Dabei sei der Vorteil der Hochschulen im Land, dass sie in besonderer Weise frei agieren können, dass sie sich auch Fragen zuwenden können, bei denen am Ende auch etwas völlig anderes herauskommen könne, als erwartet. Sie appellierte an die anwesenden Professoren, Dozenten und Studierenden: "Nutzen Sie Ihre Freiheit, nutzen Sie Ihre Neugierde, machen Sie Entdeckungen, mit denen wir unsere Probleme von morgen lösen können." Schließlich werde an der Hochschule Offenburg in den vier Fakultäten in den Themenfeldern Technik, Wirtschaft und Medien in den Kernbereichen der Digitalisierung geforscht und gelehrt.
Schlussendlich erinnerte sie sich an eine Reise ins Silicon Valley im Sommer dieses Jahres, an der auch Hochschulrektor Winfried Lieber teilgenommen hatte: "Dort herrscht ein Gründergeist, von dem wir hierzulande durchaus etwas mehr haben könnten." Ihren Vortrag schloss sie mit dem Leitsatz der Peer-to-Peer-University (P2PU), in dem es heißt: "Die Zukunft des Lernens liegt nicht in neuen Technologien. Sie entspringt der Macht der menschlichen Kollaboration."
Über die Reihe: Die FORUM-Reihe wird in diesem Wintersemester federführend vom Bezirksverein Schwarzwald des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) begleitet. Partner der Reihe sind außerdem der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE), der Verein der Freunde und Förderer der Hochschule und die Wirtschaftsregion Offenburg-Ortenau (WRO). Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
Die nächsten Vorträge zum Themenkomplex "Digitale Gesellschaft" finden Sie <link http: www.hs-offenburg.de forum external-link-new-window external link in new>hier.