Deutschlands Änderungen an der Energieerzeugungs- und Verteilungsstruktur, die auch international mit dem deutschen Begriff „Energiewende“ bezeichnet werden, sind Dreh- und Angelpunkt aller zukünftigen Investitionen im deutschen Energiesektor. Das Ziel der Energiewende ist die drastische Veränderung des Energiemix durch Abschaltung aller Kernkraftwerke bei gleichzeitiger Reduzierung der Stromerzeugung aus fossilen Quellen, während die Erzeugungskapazität aus erneuerbaren Energiequellen beträchtlich erhöht wird.

Kosten durch Investitionen in Netzstabilität

Dies erfordert nicht nur großangelegte Modifikationen an der Übertragungsinfrastruktur, sondern zieht auch mehr oder weniger bekannte technische und gesellschaftliche Probleme nach sich. Denn während der Energieverbrauch stagniert oder sogar leicht fällt, steigen die Kosten, um die Investitionen und die Maßnahmen zur Netzstabilität zu finanzieren, von Jahr zu Jahr.

Im Ausland blickt man daher mit großem Interesse auf die Energiewende eines großen Industrielandes, da von Fachgremien immer wieder auf das Fehlen einer wesentlichen Schlüsseltechnologie, nämlich umfangreicher Energiespeicher, verwiesen wird. In diesem Vortrag wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf die aktuelle Situation rund um die Energiewende geschaut. Dadurch bekommen die Zuhörer die Möglichkeit, sich über den Stand und der Zukunftsfähigkeit der Energiewende eine eigene Meinung zu bilden.

Zur Person:

Prof. Dr.-Ing. Sven Meier wurde zum 1. März 2015 als Professor für das Fachgebiet Energietechnik, mit Schwerpunkt Energieanlagen- und Netze an die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule Offenburg berufen.

Nach dem Abschluss der Promotion war Prof. Meier zuerst als wissenschaftlicher Angestellter, später als Team- und Leistungsbereichsleiter am Fraunhofer IWM tätig, während er schwerpunktmäßig an der Entwicklung von Anlagentechniken (Anpassungsnetzwerke, Elektrodensysteme, Vakuumtechnik) zur Erzeugung von Hartstoffschichten mittels kapazitiv gekoppelter Plasmen arbeitete´.

Antrittsvorlesung:

Donnerstag, 14. April, 17:30 Uhr // Raum D 015