Es war ein ungewöhnlicher Anblick, als am vergangenen Freitagabend rund 600 Studentinnen und Studenten in der Offenburger Innenstadt unterwegs waren und von Kneipe zu Kneipe zogen. "Wir wollen den Studenten die Stadt zeigen und Studenten aller Fakultäten zusammenbringen", sagt Tom Jung, der im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) den Bereich "Kultur und Freizeit" betreut. "Offenburg kann auch Studentenstadt", fügt AStA-Vorsitzender Johannes Kässinger hinzu. "Uns geht es darum, Offenburg als Studentenstadt zu etablieren - schließlich gibt es auch ein Leben neben den Vorlesungen und Seminaren", so Kässinger.
Offenburg und Gengenbach miteinander verknüpfen
Auch viele internationale Studierende sind am Freitagabend unterwegs. "Das ist toll, so etwas wünschen wir uns öfter - das kenne ich bisher nur von anderen russischen Studenten aus Freiburg", sagt Olga aus Wolgograd. Eigens für die Kneipentour ist auch Tilman Weidler, der eigentlich immer mit dem Zug von Freiburg nach Gengenbach pendelt, nach Offenburg gekommen: "Ich studiere in Gengenbach, möchte aber trotzdem am studentischen Leben teilnehmen - da findet sich dann immer eine Couch bei Kommilitonen in Offenburg", sagt der 26-Jährige schmunzelnd. Ihm sei auch daran gelegen, die beiden Hochschulstandorte Offenburg und Gengenbach miteinander zu verknüpfen. Auch im AStA engagiert sich der Freiburger am Standort Gengenbach - und vor allem möchte er sich für das landesweite Semesterticket einsetzen: "Da ich jeden Tag den Zug nehme, weiß ich, dass die Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr viel unkomplizierter wären, wenn es das landesweite Ticket geben würde."
Jedes Semester eine Kneipentour
"Es wäre schön, wenn es die Kneipentour regelmäßig geben würde - so lernt man viele Studenten kennen, mit denen man auf dem Campus nie ins Gespräch gekommen wäre", findet auch Florian Krause, der seinen Master in der Fakultät Medien und Informationswesen macht. "Die Kneipentour werden wir nun neben vielen anderen Begrüßungsveranstaltungen für Erstsemester und internationale Studierende in jedem Semester machen", kündigt Johannes Kässinger an.