Zunächst erläutert Prof. Dr. Daniel Kray den Stand bei der Finanzierung. „Die ersten kleineren Projektanträge sind beim Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand, beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie bei der EU gestellt worden, ein Großgeräteantrag für ein Pflanzenkohle-Labor mit Analyse ist derzeit in Arbeit“, erklärte der Projektleiter. Darüber hinaus gebe es inzwischen Kontakte zu Ministerien in Land und Bund, um eine Gesamtfinanzierung zu erreichen. Durch eine zweite Crowdfunding-Kampagne solle zudem zeitnah Geld gesammelt werden, um die geplanten Biodiversitäts- und Biomassestreifen noch in diesem Frühjahr anlegen zu können. „Und da die Gegebenheiten dort strategisch günstig sind und ohnehin mehrere bayerische Partnerinnen und Partner das Projekt unterstützen, wollen wir es auch auf etwa 15 Vorzeigehöfe in Bayern ausweiten“, kündigte Prof. Kray an und hoffte auf eine „Biodiversitäts-Achse der Südländer“.
Anschließend dreht sich alles um das Design der Biodiversitäts- und Biomasse-Streifen. Für mehr Biodiversität sollen Blühpflanzen ausgesät werden. Das Saatgut stellt das Netzwerk Blühende Landschaft zur Verfügung. Für die Produktion der Biomasse zur Pflanzenkohleherstellung erläuterte Dr. Christopher Morhart, von der Professur für Waldwachstum und Dendroökologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, verschiedene Varianten: Zum Beispiel könnten Pappel-Kurzumtriebsplantagen mit Blühuntersaat oder Sida-Staudengewächse, Sonnenblumen und Topinambur angepflanzt und regelmäßig geerntet werden. Die Projektverantwortlichen hoffen, so einen Ertrag von zehn Tonnen Trocken-Biomasse pro Hektar pro Jahr erzielen zu können. Daraus ließen sich etwa 0,25 Tonnen Pflanzenkohle pro Hektar Ackerfläche und Jahr herstellen. Die fertige Pflanzenkohle soll zum Beispiel über Saatgutstreuer oder Sämaschinen in die Fläche eingebracht werden. Jeder Landwirt entscheidet im Rahmen des Projekts selbst, welches die für seine Felder richtigen Streifen und Werkzeuge sind.
Danach erläuterte Gerald Dunst von Sonnenerde und dem Humusprojekt der Ökoregion Kaindorf (Österreich) den klassischen Humusaufbau in Theorie und Praxis. Humus mache den Boden zum Wasserspeicher, erhöhe und stabilisiere die Erträge, verringere den Stickstoffverlust und die Erosion, bringe gesündere Lebensmittel und binde Kohlenstoff im Boden, so der Experte. „Pflanzenkohle beschleunigt und stabilisiert den Humusaufbau“, stellte der Österreicher auch den Bezug zu Landwirtschaft 5.0 her.
Nach der Mittagspause stand dann eine Information und Diskussion zum Mischfruchtanbau auf dem Programm. Thomas Kaiser vom Institut für Energie und Umwelttechnik in München erläuterte am Beispiel von Leindotter, dass Mischfruchtanbau die Bodenqualität verbessern, die Artenvielfalt erhöhen und eine weitere Einnahmequelle neben der Hauptfrucht hervorbringen könne.
Zudem stellten mit Sepp Knüsel und Dominik Fries zwei Firmenvertreter verschiedene elektrische Landmaschinen und Nutzfahrzeuge vor. Und Prof. Dr. Daniel Kray erläuterte eine integrierte Social-Intranet-Software, die im Projekt für die Kommunikation, Kollaboration und das Team Messaging genutzt werden soll.
Im Anschluss an die einzelnen Vorträge diskutierten die Zuhörenden jeweils rege mit den Experten über verschiedene Fachfragen. Das Symposium endete schließlich mit einem Ausblick auf die Schwerpunkte für 2020.
Videos vom Symposium und den Vorträgen finden Sie auf der <link www.facebook.com/HS.Offenburg/ - external-link-new-window "Opens internal link in current window">Facebook-Seite der Hochschule</link>.