Elf Studierende bekamen Anfang Juni im Rahmen des Moduls Nachhaltiges Logistikmanagement die Möglichkeit, das Paketdepot von DPD in Malsch zu besichtigen. Die Nachverfolgung eines Pakets durch das Paketzentrum gab dabei spannende Einblicke in die Branche. Vom Bereich Fernverkehr (Anlieferung der Pakete) über die Sortierung bis zur Beladung der Zustellfahrzeuge gab DPD Einblicke in die Praxis. "Oft wird die Lieferung eines Pakets am nächsten Tag vom Verbraucher als selbstverständlich wahrgenommen, in der Praxis muss jedoch eine mehrgliedrige Prozesskette reibungslos ablaufen, um dies zu garantieren, was mit hohem Planungsaufwand verbunden ist", erklärt Joachim Kümpel, Bereichsleiter Fernverkehr.
Im Fokus der Untersuchung stand die Abwicklung der Feinverteilung über die Zweisystem-Stadtbahn im Großraum Karlsruhe. In Anknüpfung an das Projekt LogIKTram sollen dabei Pakete über ein innerstädtisches Hub per Lastenrad zugestellt werden. Die Erfassung der Prozessabläufe im Paketzentrum sowie die Integration von Kundenanforderung in die Systemkonzeptionierung sind Kernelemente des Projekts. Ein besonderes Interesse der Studierenden lag auf der Lastenradsortierstation, welche im Rahmen eines Pilotprojekts von DPD eingerichtet wurde. Kleine Pakete werden im Prozess ausgeschleust und in lastenradfähigen Behältern an ein innerstädtisches Hub geliefert. Von diesem Hub erfolgt die Zustellung per Lastenrad. "In einer zweiwöchigen Pilotphase konnte die Lastenradzustellung erfolgreich erprobt werden. Wir werden das Projekt Lastenradzustellung weiterhin verfolgen", erläutert Verena Ulmer, Bereichsleiterin Nahverkehr.
Nach der Besichtigung wurde die Zukunft schienenbasierter Logistik für die Kurier-, Express- und Paketbranche diskutiert. Die Dekarbonisierung der Prozesse konnte dabei als wichtige Säule für die strategische Ausrichtung von DPD identifiziert werden.
Info Projekt LogIKTram
Das Projekt LogIKTram verfolgt das Ziel, regionalen Güterverkehr von der Straße auf die Schiene der Straßenbahn zu verlagern und somit eine Entlastung der Straßen und Anwohner in Ballungszentren zu erreichen. Die Idee soll am Beispiel einer Gütertram in der Region Karlsruhe erprobt werden. Dafür entwickelt die Hochschule Offenburg unter anderem ein Logistikkonzept und ein Planungsmodell. Beides wird in einer IKT-Plattform umgesetzt. DPD ist als assoziierter Partner in das Projekt involviert.