Wie weit können wir gehen, wenn wir Bauteile ressourceneffizient entwickeln? Wieviel Material können wir einsparen ohne Sicherheit und Zuverlässigkeit einzubüßen? Welche Bauteildesigns bringen uns ans Ziel? Dies sind häufige Fragen, die sich Ingenieurinnen und Ingenieure im Bauteilentwicklungsprozess stellen. Durch „rein experimentelles Tüfteln“, das heißt Versuch-und-Irrtum und Prototypen, lassen sich erste Antworten finden. Diese Antworten bilden jedoch keine optimale Lösung ab. Zu viele Einflussgrößen spielen eine Rolle und die Prototypen-Versuche sind meist aufwändig, langwierig und kostenintensiv. „Die Ingenieurinnen und Ingenieure benötigen verlässliche digitale Tools um die Bauteilentwicklung in Computersimulationen durchführen zu können“, sagt Prof. Dr. Thomas Seifert. „In den Simulationen kann eine Vielzahl an Varianten betrachtet werden, damit ein optimales Zusammenspiel von Werkstoff und Design erreicht werden kann.“ Voraussetzung für eine solche computerbasierte Entwicklung von Bauteilen ist eine realitätsnahe Beschreibung der Werkstoffeigenschaften. Nur so lässt sich ein reales Bauteil als digitaler Zwilling im Computer abbilden.
Carl Fischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Werkstoffmechanik & Simulation von Prof. Dr. Thomas Seifert, hat in seiner Doktorarbeit die Werkstoffeigenschaften von Aluminiumlegierungen unter thermomechanischen Belastungen erforscht und entsprechende Werkstoffmodelle für die computerbasierte Bauteilentwicklung vorgeschlagen. Seine Ergebnisse hat er nun an der Universität Magdeburg im Rahmen der Verteidigung seiner Doktorarbeit vorgestellt und von den drei Gutachtern, den Professoren Holm Altenbach (Universität Magdeburg), Hermann Riedel (Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM) und Thomas Seifert, die höchste Auszeichnungsstufe erhalten: „summa cum laude“. Gratulation!
„Es ist für mich immer wieder ein großes Erlebnis und Privileg bei der persönlichen und fachlichen Entwicklung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dabei zu sein und zu sehen, wie sie dabei über sich hinauswachsen“, freut sich Prof. Dr. Thomas Seifert. „Wir haben an der Hochschule sehr begabte Studierende und Promovierende, die ihr Fachwissen in die Unternehmen der Region tragen.“