Erste DIW-Studierende feiern Abschluss

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Sechs Studierende haben im Oktober 2019 den neuen, berufsbegleitenden Master-Studiengang Digitale Wirtschaft/Industrie 4.0 (DIW) der Hochschule Offenburg begonnen. Die ersten Drei sind nun fertig.

Eine Studierende steht an einer Flipchart, die anderen Studierenden sitzen an Tischen
© Hochschule Offenburg

Drei der Studierenden, die bei der Einführung des Studiengangs im Wintersemester 2019/20 dabei waren, haben nun in der kürzest möglichen Zeit ihren Abschluss gemacht.

Damit schafften Sarah Glatz, Phillip Becker und Tobias Schmid den Abschluss in der Minimalzeit. „Es war stressig, aber ich denke es hat sich gelohnt“, zieht Sarah Glatz eine positive Bilanz. Hatte sie anfangs noch die Sorge, dass das Studium zu informatiklastig sein könnte, findet sie heute: „Es war ein guter, abwechslungsreicher Mix aus Technik, Informatik und Betriebswirtschaft.“

Die Vielfalt an Themen in den einzelnen Vorlesungen habe einen Einblick in unterschiedlichste Disziplinen ermöglicht, erläutert die Produktionsingenieurin, die in einem Unternehmen der Region arbeitet, und nennt einige Beispiel: „Das reichte von den Grundlagen des Maschinellen Lernens, über die Automatisierung und Digitale Fabrikplanung bis hin zur Prozesssteuerung im Sinn des Order-to-Cash.“ Sehr viel zum Abwechslungsreichtum beigetragen habe auch der Mix aus Theorie und Praxis. So gebe es in mehr als der Hälfte der Vorlesungsreihen neben der Theorie einen Praxisteil in Form eines Labors/einer Projektarbeit, häufig in Form einer Gruppenarbeit. Und das in den Vorlesungen Menschen unterschiedlichsten Alters und beruflichen Hintergrunds zusammenkommen, hat der 25-Jährigen ebenfalls sehr gut gefallen: „Der Austausch und die Zusammenarbeit mit den anderen Studierenden und deren fachliche Meinungen zu verschiedenen Themen waren sehr interessant. Grundsätzlich bietet schon allein die Arbeit in einem so gemischten Team die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und seine Arbeitsweisen zu überdenken.“

Am meisten hat die Produktionsingenieurin aus den Vorlesungen zur Prozessoptimierung und Automatisierung mitgenommen. „Besonders interessant war zu sehen, wie die Entwicklung von unterschiedlichen Prozessen mit digitalen Modulen vereinfacht und optimiert werden kann, und dies dann auch konkret mit einer Software zu erproben“, so Sarah Glatz, die die gewonnenen Erkenntnisse bereits für ihre Arbeit nutzt: „Im Rahmen meiner Masterthesis habe ich mit einer solchen Software ein adaptives Referenzmodell für die Simulation von Produktionssystemen entwickelt. Dieses arbeite ich nun weiter aus und setze es bei konkreten Anwendungsfällen in meinem Unternehmen ein.“ Dass sie das berufsbegleitende Studium in drei Semestern, der kürzest möglichen Zeit absolviert hat, überrascht sie selbst noch etwas. „Aber ich war seit Beginn der Corona-Pandemie in Kurzarbeit und hatte zusätzlich noch Bildungsurlaub beantragt. In einer normalen Zeit hätte ich mir vielleicht überlegt, ob ich die Studienzeit um ein Semester verlängere“, gibt sie offen zu. Außerdem fände sie es schön, wenn mehr Frauen, die daran interessiert sind, sich im Rahmen der Digitalisierung in den Feldern Informatik, Technik und Betriebswirtschaft weiterzubilden, diesen Studiengang belegen würden. Für alle, die sich noch nicht sicher sind, ob Digitale Wirtschaft/Industrie 4.0 zu ihnen passt, empfiehlt Sarah Glatz die Möglichkeit, zunächst einzelne Module als Weiterbildung zu absolvieren.

Der Master-Studiengang Digitale Wirtschaft/Industrie 4.0 (DIW)

Seit Einführung des Studiengangs im Wintersemester 2019/20 haben insgesamt 26 Studierende, zehn allein im Sommersemester 2021, ein DIW-Studium aufgenommen. Einige von den 26 hatte zuvor bereits einzelne Module im Rahmen einer Weiterbildung belegt. Manche, weil sie die für das Studium erforderliche Berufserfahrung (ein Jahr) noch nicht zusammenhatten. Andere, um den notwendigen Zeitaufwand ohne viel Verwaltungsaufwand unverbindlich zu testen. Die corona-bedingte Umstellung auf Online-Vorlesungen schätzen die meisten Teilnehmenden sehr, da Fahrtzeiten und -kosten wegfallen. Außerdem sollte ein Studium zur Digitalisierung aus Ihrer Sicht auch weitgehend digital angeboten werden. Lediglich die Labore sollten in Präsenz stattfinden können. Und so plant Studiengangs-Koordinatorin Birgit Müller auch für die Zeit nach Corona ein hybrides Angebot.