Herbert Indruch, 1944 in Ravensburg geboren, hatte schon früh ein großes Interesse an technischen Dingen. Daher begann er nach Abitur und Freiwilligendienst bei der Bundeswehr 1966 ein Studium Allgemeiner Maschinenbau an der technischen Hochschule Darmstadt. Im Anschluss an die bestandene Diplom-Hauptprüfung arbeitete der frischgebackene Ingenieur ab 1971 vier Jahre lang am Dechema Institut in Frankfurt am Main. 1975 legte Herbert Indruch an der technischen Universität München seine Dissertation und mündliche Prüfung ab und erwarb so den Grad Dr.-Ing.. Danach kehrte er nach Ravensburg zurück und war dort zunächst Leiter Forschung und Entwicklung später Leiter Technik bei der Escher Wyss GmbH.
Ende 1979 bewarb sich der Ehemann und Vater um eine Professur im Fachbereich Maschinenbau an der damaligen Fachhochschule Offenburg. Aufgrund seiner Ausbildung und bisherigen Tätigkeiten berief man ihm stattdessen zum 1. Oktober 1980 auf eine Professur im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen. Er baute den seinerzeit noch neuen Studiengang am Campus Gengenbach mit hoher Wissenschaftlichkeit und viel praktischer Erfahrung mit auf.
Schnell identifizierte sich Herbert Indruch mit der Hochschule Offenburg. Er engagierte sich 1984 bei der 20-Jahrfeier der Fachhochschule, wurde 1988 zum Beauftragten für die Kontakte mit der Université de Savoie in Chambery und 1989 zum für den Campus Gengenbach zuständigen Prorektor gewählt.
1989 wechselte Herbert Indruch als Professor zum neuen Studiengang Verfahrens- und Umwelttechnik, dessen Gründung sein Lebenswerk war. Er schätzte das Fach sehr, die Bezeichnung weniger – "Chemie-Ingenieurwesen" wäre seiner Meinung nach besser gewesen. Ein Jahr später wurde er zum Dekan des Fachbereichs Verfahrenstechnik gewählt und blieb dies bis 2004.
In dieser Zeit gab er sein Amt als Prorektor ab, übte es aber von 2004 bis 2010 wieder aus – und das obwohl er bereits 2009 offiziell in den Ruhestand verabschiedet wurde. In dieser Zeit betreute Indruch auch Projekte wie die Kinder-Uni oder die Schüler-Ingenieur-Akademie SIA für Gymnasiasten. Gleichzeitig setzte er sich für mehr Frauen in Naturwissenschaft und Technik sowie den Ausbau der internationalen Kooperationen der Hochschule ein.
„Mit großer Betroffenheit, aber auch tief empfundener Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem allseits geschätzten Kollegen und trauern um ihn mit seiner Familie“, erklärte Hochschulrektor Professor Dr. Stephan Trahasch. „Die Hochschule Offenburg und ihre Mitglieder werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“