Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch erläuterte den geladen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zunächst den Hintergrund des neuen Formats. Die Hochschule sei stets offen für Neues und wolle mit der Akademischen Jahresfeier einerseits transparent machen, wo die Hochschule stehe, welche Erfolge gemeinsam erreicht wurden und woran gemeinsam gearbeitet werde. „Anderseits wollen wir uns von klugen Gästen inspirieren lassen und uns austauschen. Die Akademische Jahresfeier soll ein Netzwerktreffen werden, das uns alle spüren lässt, wieviel wir gemeinsam erreichen können, wenn wir offen sind für das Denkbare und das Machbare“, erklärte er und leitete mit dem Zusatz „Und wir möchten Persönlichkeiten ehren, die sich um die Hochschule und unsere Region verdient gemacht haben“ zu den beiden Hauptpersonen des Abends über.
Dr. Nicola Osypka, die Vorstandsvorsitzende der Osypka AG, lehrt seit zwölf Jahren in dem von ihrem Vater, Professor Peter Osypka, mitinitiierten Studiengang Medizintechnik an der Hochschule Offenburg. Darüber hinaus ist die hervorragende Wissenschaftlerin, wie sie selbst sagt, begeistert von der angewandten Forschung an der Hochschule Offenburg. Daher engagiert sie sich auch für das 2011 durch ihren Vater gegründete Peter-Osypka-Institut für Medizintechnik (POIM) der Hochschule Offenburg. Das Institut konnte seit seinem Bestehen viele renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen und im Austausch mit der Osypka AG und vielen anderen Firmen hochwertige Forschungsleistungen erbringen. „Nicola Osypka fördert diesen Austausch und stimmte daher auch einer Kooperation im Rahmen des neuen „HAW Proaktif“-Hochschulprogramms zu, einem von der Bundesregierung geförderten Projekts von Hochschulen und Unternehmen zur professoralen Personalgewinnung und beruflichen Weiterentwicklung. So kommt es, dass wir heute einen Nachwuchsprofessor an der Hochschule haben, der zudem in der Firma Osypka tätig ist und dort Industrieerfahrung sammelt“, erklärte Prof. Dr. Stefan Zirn, der Leiter des POIM, in seiner Laudatio. Neben der Lehre und der Forschung engagierte sich Nicola Osypka von 2014 bis 2022 als Mitglied im Hochschulrat der Hochschule Offenburg und hat sie sich als externes Mitglied in der Berufungskommission für eine W3-Medizintechnik-Professur sehr intensiv eingebracht. Auch außerhalb der Hochschule und der Osypka AG ist die dreifache Mutter sozial und nachhaltig engagiert. Das reicht von der ehrenamtlich Mitarbeit in der Peter-Osypka-Stiftung über die Unterstützung von Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen bei humanitären Projekten in Peru, Äthiopien, Indonesien, Vietnam oder Ägypten bis zu einem Aufsichtsratsposten in einem Wolf-Park in Indiana/USA. Für all das wurde Dr. Nicola Osypka im Rahmen der Akademischen Jahresfeier mit der Verleihung einer Honorarprofessur an der Hochschule Offenburg ausgezeichnet.
Und auch der andere Geehrte des Abends kann einen langjährigen und außergewöhnlichen Einsatz für die Belange der Hochschule Offenburg vorweisen: Der ehemalige Bankmanager Helmut Schareck engagiert sich seit mehr als 25 Jahren für den Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Offenburg (VdF) und ist seit 2001 dessen Erster Vorsitzender. „Im Grunde ist die HSO schon seine „zweite Ehefrau“ – ihn kennt eigentlich fast jeder an der Hochschule“, zitierte die Prorektorin für Internationalisierung, Weiterbildung und Hochschulkultur, Prof.in Dr. Anne Najderek, in ihrer Laudatio einen anonymen Tippgeber. Und das ist angesichts der rund 20 Projekte, die der VdF pro Jahr fördert, auch kein Wunder. So gehören zum Beispiel Zuschüsse zu studentischen Projekt- und Abschlussarbeiten oder für die Durchführung von Auslandssemestern, die Unterstützung von hochschulischen Projekten oder auch Veranstaltungen zum regelmäßigen Förderprogramm des VdF. Ebenso lobt der VdF einen jährlichen Förderpreis für soziales Engagement für eine Absolventin oder einen Absolventen aus. Helmut Schareck selbst hat als Vorsitzender unter anderem einen Nothilfefond für Studierende eingerichtet, Unternehmen für eine Zusammenarbeit mit beziehungsweise für die Unterstützung der Hochschule gewonnen, aber auch Vorschläge für die Weiterentwicklung des VdF unterbreitet und sich vor allem ständig um die Werbung neuer Mitglieder – Freunde und Förderer für den Verein – bemüht. Aus diesem Grund wurde ihm der Titel des Ehrensenators verliehen – ein Titel, der in der fast 60-jährigen Geschichte der Hochschule Offenburg erst zum zwölften Mal vergeben wurde.
Die Festrede der Akademischen Jahresfeier hielt Prof. Dr. Wolfram Burgard von der Technischen Universität Nürnberg zum Thema Künstliche Intelligenz in der Robotik. Dabei hob er die Leistungsstärke des neuen Robotik-Zentrums der Hochschule Offenburg am Campus West hervor. In einer von Kai Wissmann moderierten Talkrunde erläuterten Stephan Trahasch, Wolfram Burgard, Thomas Burger, Präsident des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden - wvib Schwarzwald AG und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftungsprofessur Robotik und Kobotik, Werner Mäurer, Vorsitzender des Kuratoriums der Hochschule Offenburg, und der Prorektor für Forschung und Transfer Thomas Seifert die Chancen und Risiken. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung, die mit einem Empfang endete, sorgte Nikolett Maroti am Klavier.