Den Anfang machte Anfang September 2021 Prof. Dr. Michael Wülker. Ende Februar 2022 gingen dann Prof. Dr. Günter Kunz, Prof. Dr. Johannes Vinke und Prof. Dr. Werner Reich in den Ruhestand.
Michael Wülker, der zuvor in der Biomagnetismus-Forschung der Dornier GmbH in Friedrichshafen tätig war, wurde zum 1. April 1993 als Professor für die Lehrgebiete Messwerterfassung und Bearbeitung, Messtechnik und Grundlagen der Regelungstechnik im Fachbereich Maschinenbau (Studiengang Versorgungstechnik) an die Hochschule Offenburg berufen. Knapp zwei Jahre später, zum 1. März 1995, wurde er zum Dekan des Fachbereichs Grundlagenwissenschaften gewählt und hatte dieses Amt bis zum 28. Februar 1997 innen. Michael Wülker war am Aufbau der Mechatronikstudiengänge inklusive des Lehramtsstudiengangs beteiligt und später auch stellvertretender Studiengangleiter Mechatronik. Er arbeitete am Aufbau vieler Labore mit und übernahm zahlreiche Funktionen an der Hochschule. Unter anderem war er im Lauf der Jahre Leiter des Sprachenzentrums, Auslandsbeauftragter, Gutachter DAAD, BAföG-Beauftragter, ex-officio-Senatsmitglied, gewähltes Fakultätsratsmitglied und Akkreditierungsgutachter. Daneben engagierte er sich bei zahlreichen Projekten wie der Solaranlage für die Mensa, der Wetterstation der Hochschule oder dem Internetlabor für Messdatenerfassung. Sein Forschungssemester widmete er der Modularen Echtzeit-Messdatenerfassung. Und auch bei Schüler- und Studierenden-Wettbewerben wie LEGO-Robotik (2000 bis 2007, Vorläufer der First Lego League), RoboCup (ab 2013, Sweaty-Bildverarbeitung) oder Trinatronics war er aktiv. Mit Exkursionen zur University of Hertfordshire oder Exkursionen, Praxissemestern sowie Bachelor- und Masterabschlussarbeiten im Rahmen des CERN-Baden-Württemberg-Programms hatte er zahlreiche Auslandskontakte. Und auch die Mitarbeitenden und Studierende hielt der Sportbegeisterte in Bewegung, ob in der Segelsportgruppe, beim Mountain-Biking an Hochschulsporttagen und Betriebsausflügen oder bei Skifahrten mit Kollegen nach Schröcken-Warth.
Günter Kunz, der zuvor als Laborleiter bei der Badischen Karton- und Pappenfabrik in Gernsbach-Oberstrot gearbeitet hatte, war bereits zum 1. April 1992 als Professor für die Lehrgebiete Abwassertechnik, Bodensanierung, Biotechnik und Grundlagenvorlesungen im Fachbereich Verfahrenstechnik (Studiengang Verfahrens- und Umwelttechnik) an die Hochschule Offenburg berufen worden. Bei ihm ging es vor allem um die Chemie. Er engagierte sich beim Aufbau des Studiengangs und betreute zahlreiche Laborarbeiten. Ab 2003 übernahm er die zusätzliche Funktion „Aufbau und Pflege des Kontaktnetzes Biotechnik zwischen Hochschule und Industrie“ und verantwortete parallel zum Studiengang Verfahrens- und Umwelttechnik den Aufbau des Studiengangs Verfahrens- und Biotechnik, dessen Studiendekan er wurde. Günter Kunz organisierte Exkursionen zu Fachmessen wie ACHEMA oder IFAT und um die gelehrte Theorie zu veranschaulichen zu Kläranlagen und zum BAV Institut für Hygiene und Qualitätssicherung in Offenburg, wo mikrobiologische Untersuchungen gemacht werden. In seinem Forschungssemester beschäftigte er sich mit der Wasserchemie. Und auch außerhalb seines Fachgebiets engagierte er sich für die Weiterentwicklung der Hochschule zum Beispiel als Auslandsbeauftragter. In dieser Funktion baute er die Kontakte zum INSA in Straßburg auf. Neben der Hochschule war er in der Weiterbildung zum Beispiel als Dozent in der Kehler Akademie und mit Lehrveranstaltungen im postgraduierten Studienplan der European Polytechnic Environmental Association aktiv. Privat engagierte sich Günter Kunz für den Naturschutz. Zudem bereist er gern exotische Gegenden wie die Galapagos-Inseln oder Ecuador. Einige weitere Ziele sollen noch folgen.
Johannes Vinke, der zuvor als Chemiker im Zentralen Kunststofflabor der BASF Ludwigshafen beschäftigt war, wurde zum 1. Oktober 1990 als Professor für die Lehrgebiete Kunststoffe, Grundlagen der Chemie und Verfahrenstechnik im Fachbereich Maschinenbau an der Hochschule Offenburg berufen. Er engagierte sich in den vergangenen mehr als 30 Jahren weit über seine Lehrgebiete hinaus und tut es als Lehrbeauftragter auch weiter. Johannes Vinke war im Lauf der Zeit in allen Gremien der Studiengänge, der Fakultät und der Hochschule aktiv, besonders lang als gewähltes Mitglied im Senat, wo er hochschulpolitische Entscheidungsprozesse immer freundlich, sachkundig und konstruktiv kritisch begleitet hat. Und nicht nur als Geschäftsführer des Kuratoriums der Hochschule pflegte Johannes Vinke eine vertrauensvolle und fachlich kompetente Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Region. Dies schlug sich in der Betreuung unzähliger Abschlussarbeiten bis hin zur strukturierten Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung in öffentlich geförderten Projekten und Industrieaufträgen nieder. Nachdem Johannes Vinke bereits den Studiengang Maschinenbau geleitet und im Rahmen des Ausbauprogramms Hochschule 2012 den Studiengang Material Engineering entwickelt hatte, kam ihm beim Ausbau der Biotechnologie als Zukunftschance für die Verfahrenstechnik als Studiendekan eine Schlüsselrolle zu, weshalb man ihn durchaus als das Plus in der Fakultät M+V bezeichnen kann. Zum Beispiel ermöglichte er den Studierenden des Fachbereichs Maschinenbau die Teilnahme an einem Chemielabor auf freiwilliger Basis, führte das Seminar Kunststoffrecycling ein und übernahm Lehraufträge an der ECAM Lyon und am IPST der Universität Louis Pasteur Straßburg. Er war zeitweise Umweltschutzbeauftragter der Hochschule und zwei Jahre lang gehörte die Leitung des ZIM-Projekts Niedertemperatur-Pulverbeschichtung für nichtmetallische Werkstoffe zu seinen Dienstaufgaben. Eine private Leidenschaft zeigte sich 2018 als er bei der Hochschulfeier sang. Und nach einer Reise mit seinem Chor ins polnische Olsztyn vermittelte Johannes Vinke auch den Kontakt zwischen der dortigen Fakultät Biotechnologie und dem Offenburger Studiengang Verfahrenstechnik und war kurzzeitig Lehrbeauftragter in Olsztyn.
Werner Reich, der zuvor als Entwicklungsingenieur in der Abteilung Concept Engineering der Firma Intermetall in Freiburg gearbeitet hatte, wurde zum 1. September 1989 als Professor für die Lehrgebiete Digitale Signalverarbeitung, Mathematik und Grundlagen der Elektrotechnik im Fachbereich Elektrotechnik an die Hochschule Offenburg berufen. Zu Beginn seiner Tätigkeit arbeitete er an der Reform des Studiengangs Nachrichtentechnik und dem Aufbau des Labors Digitale Signalverarbeitung. Von 1995 bis 1997 war er Leiter des Studiengangs Nachrichtentechnik und im März 1997 wurde er zum Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis Februar 2011. In dieser Zeit entstanden im Fachbereich Elektrotechnik zahlreiche neue Studienangebote. Unter anderem wurden in dieser Zeit internationale Studiengänge wie Communication and Media Engineering, der trinationale Studiengang Elektrotechnik/Informationstechnik und die Lehramtsstudiengänge eingeführt. Als Dekan trug Werner Reich damit zu einer starken Weiterentwicklung der heutigen Fakultät Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik bei. 2011 widmete sich Werner Reich in einem Forschungssemester der Radar-Signalverarbeitung. Danach engagierte sich er neben der Lehre noch als Praktikantenamtsleiter für die Studiengänge Elektrotechnik/Informationstechnik und Mechatronik, als BAföG-Beauftragter, Mitglied im Förderungsausschuss der Hochschule und Vertreter der Hochschule im Stiftungsrat der Peter-Osypka-Stiftung für Medizintechnik. Bei diesem umfangreichen Engagement an der Hochschule Offenburg blieb wenig freie Zeit. Diese verbrachte er gern mit Radfahren, Wandern und dem Boulespielen mit Freunden.