inlyse – Neue Analysemethode zur Erkennung von Computerviren

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Ein mit Unterstützung durch die Hochschule Offenburg gegründetes Jungunternehmen erobert mit seiner Entwicklung den Markt.

von links Wolf Blochowitz vom Gründerbüro der Hochschule Offenburg, Julian Ziegler, Christian Boll, Prof. Dr. Thomas Breyer-Mayländer und Prof. Dr. Erik Zenner im Serverraum
© Hochschule Offenburg

Freuen sich über die erfolgreiche Unternehmensgründung (von links) Wolf Blochowitz vom Gründerbüro der Hochschule Offenburg, Julian Ziegler, Christian Boll, Prof. Dr. Thomas Breyer-Mayländer und Prof. Dr. Erik Zenner.

Die inlyse-Gründer Julian Ziegler und Christian Boll lernten sich während des gemeinsamen Studiums an der Hochschule Offenburg kennen. Bereits in dieser Zeit spezialisierten sie sich auf die Thematik „Unternehmens- und IT-Sicherheit mit Fokus auf das Erkennen von Cyberattacken“. Sie waren Mitbegründer des Hacking-Teams Hackademics der Hochschule und nahmen erfolgreich an verschiedenen Hacking-Wettbewerben zur Erkennung von Sicherheitslücken teil. Nach dem Studium arbeiteten beide zunächst freiberuflich im IT-Sicherheitssektor. Dabei wurden sie auf häufig wiederkehrende Probleme durch Cyberattacken auf Unternehmen aufmerksam. Besondere Defizite stellten sie dabei in der IT-Infrastruktur von kleinen und mittleren Unternehmen fest.

Ausgehend von Christian Bolls Masterthesis „Detection of malicious PDF-Files using Image Recognition Technologies“ machten sich die beiden daher daran, völlig neue Algorithmen zur Erkennung von Schadsoftware zu entwickeln. Um diese Ideen realisieren zu können, beantragte das Gründerbüro der Hochschule Offenburg ein einjähriges EXIST-Gründerstipendium, das im Juni 2018 gewährt wurde. „Die Antragsstellung war unglaublich aufwändig. Unzählige Formulare mussten ausgefüllt und Unterschriften eingeholt werden“, erinnert sich Christian Boll. Doch der Aufwand sollte sich lohnen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Erik Zenner vom Forschungsbereich für Unternehmens- und IT-Sicherheit der Hochschule und dem Gründerbüro arbeiteten sie während der EXIST-Periode unter anderem an der Weiterentwicklung ihrer Analysemethode. „Wobei wir dazu vor lauter Businessplan, Bedarfsvalidierung und Kundenakquise beinahe nicht mehr gekommen wären“, erzählt Christian Boll weiter.

Im August 2019 erhielten die beiden Jungunternehmer über das Start-up BW Pre-Seed Programm eine Anschlussfinanzierung. Damit soll ihr erstes Produkt, ein Plug-In zur Absicherung von E-Mail-Servern, nun zur Marktreife weiterentwickelt und im ersten Quartal 2020 in den Markt eingeführt werden. Das Plug-In überprüft dann die eintreffenden E-Mails mittels künstlicher Intelligenz darauf, ob diese Viren enthalten. Um den geplanten Markteinführungstermin halten zu können, haben die beiden Jungunternehmer ihr Team inzwischen um einen Spezialisten im Bereich Threat Intelligence, einen Softwareentwickler mit Schwerpunkt IT-Sicherheit, einen Experten für Intelligente Systeme, einen Data-Scientist, einen Sales & Vertriebsmanager sowie einen Betriebswirtschaftler erweitert.

Und auch die Kundenakquise läuft gut. So hat sich inlyse bereits erfolgreich auf zahlreichen Fachmessen präsentiert – zuletzt im September auf der Digital Marketing Expo & Conference (dmexco) in Köln und im Oktober auf der IT-Security-Messe it-sa in Nürnberg. „Außerdem verfügen wir aus unserer freiberuflichen Zeit über gute Kontakte zu vielen kleinen und mittleren Unternehmen“, betont Julian Ziegler. Diese müssten sie allerdings aktiv ansprechen, während Großunternehmen – wie bereits mehrfach geschehen – oft von selbst auf das junge Unternehmen zukämen. Und weil diese Großunternehmen andere Anforderungen an das Produkt stellen als die kleinen und mittleren Unternehmen, befinden sich Julian Ziegler und Christian Boll auch schon wieder in einer neuen Finanzierungsrunde. Schließlich wollen sie ihr Produkt gemeinsam mit ihrem Team auch in Zukunft bedarfsgerecht weiterentwickeln. Weitere Informationen gibt es unter www.inlyse.com.

Info

Das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie unterstützt Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die ihre Gründungsidee realisieren und in einen Businessplan umsetzen möchten. Bei den Gründungsvorhaben sollte es sich um innovative technologieorientierte oder wissensbasierte Projekte mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handeln. Gefördert werden können die Sicherung des persönlichen Lebensunterhalts, Sachausgaben und Coachings. Die maximale Förderdauer beträgt ein Jahr. Die Antragstellung läuft über das Gründerbüro der Hochschule Offenburg.