Die Hochschule Offenburg erhält über eine Millionen Euro aus dem „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg". Sie war mit gleich vier Projekten erfolgreich: Aus der Programmlinie „Studienstart“ wurden 505.000 Euro für das Projekt „startING“ bewilligt; das erfolgreiche und bereits mehrfach ausgezeichnete Angebot zur Studienfachorientierung wird nun für weitere zwei Jahre gefördert. Damit erhöht sich die Gesamtfördersumme seit 2011 auf über 2,3 Millionen Euro. Um den Studienerfolg nachhaltig zu garantieren, unterstützt der Fonds des Wissenschaftsministeriums in einer zweiten Programmlinie innovative Lehr- und Lernlabore. Aus diesem Topf erhält das Projekt „Education and Fabrication Laboratory Hochschule Offenburg“ (Edu FabLab HSO) 300.000 Euro für den Ausbau eines fakultätsübergreifenden Fabrikationslabors. Das Labor für die interdisziplinäre Lehre und Forschung ermöglicht es Studierenden, ihr im Studium angeeignetes Wissen in eigenen Projekten praxisnah umzusetzen. Ein drittes Projekt aus dem Bereich der Förderung von Gründerkultur unterstützt den Übergang von Studium in den Beruf: Mit einer Fördersumme in Höhe von 292.000 Euro begleitet MR. SPoC (Mehrstufige Rekrutierung mit Stipendien für Proof of Concept) Gründerteams durch einzelne Projektphasen. Ein hochschuleigenes Stipendium ermöglicht die Umsetzung der Projektidee bis hin zum Proof of Concept. Den Fokus auf die Integration von ausländischen Studierenden und die Erhöhung der Studienerfolgsquote legt die Programmlinie „Ankunft und Studienerfolg“. Mit 96.000 Euro wird hier ein Projekt der Hochschule gefördert, das die Bildungsausländer in den grundständigen Studiengängen mit Tutorien und Seminaren unterstützt und die Angebote des International Center bekannter macht.
„Wir freuen uns, dass gleich vier Konzepte der Hochschule im Wissenschaftsministerium überzeugt haben“, erklärt Rektor Prof. Dr. Winfried Lieber. „Mit unseren innovativen Projekten tragen wir der Vielfalt der Bildungsbiografien Rechnung und sorgen dafür, dass Studierende mit unterschiedlichen Schul- und Lebenswegen erfolgreich zu einem Studienabschluss geführt werden. Die Förderung macht es uns jetzt möglich, neue Formate auszuprobieren und Bewährtes weiterzuentwickeln.“
Die verschiedenen Bereiche und Projekte im Überblick:
Studienstart
Das Einstiegssemester startING richtet sich an Studieninteressierte mit Interesse an Technik, die sich im ersten Studiensemester noch nicht für eine Studienfachrichtung entscheiden wollen oder können. startING unterstützt die jungen Menschen, ihre Talente und Stärken zu erkennen und das richtige Studienfach zu finden. Während des Einstiegssemesters lernen sie die verschiedenen Studiengänge und Berufsbilder kennen und führen sie Diskussion mit erfahrenden Ingenieuren und Informatikern an deren Arbeitsplatz in Unternehmen und an der Hochschule. Neben dem breitgefächerten Lehr- und Veranstaltungsangebot bekommen die startING-Studierenden auch Schlüsselkompetenzen vermittelt. Am Ende des Semesters ist es ihnen so möglich, den Studiengang für das weitere Fachstudium zu finden, der wirklich zu einem passt.
Lehr- und Lernlabore
Im Rahmen des Projekts "Education and Fabrication Laboratory Hochschule Offenburg" (Edu FabLab HSO) wird an der Hochschule Offenburg ein fakultätsübergreifendes Fabrikationslabor für die interdisziplinäre Lehre und Forschung konzipiert und eingerichtet. In diesem Labor sollen digitale Technologien wie 3D-Drucker, Plotter, Laser, Roboter sowie Cognitive Computing Techniken und Simulationsumgebungen für die digitale Fertigung und Entwicklung zur Verfügung gestellt werden, um Studierenden einen didaktisch offenen Rahmen für projekt- und forschungsorientiertes Lernen und Rapid Prototyping zu ermöglichen. Beispielhafte Lehrveranstaltungen und neue Konzepte, wie digitale Zwillinge von traditionellen Laborexperimenten, werden im Rahmen des Projekts konzipiert und noch in der Projektlaufzeit erstmalig umgesetzt.
Gründerkultur
Das Projekt MR. SPoC (Mehrstufige Rekrutierung mit Stipendien für Proof of Concept) der Hochschule Offenburg ist ein mehrstufiges Programm zur Förderung von innovativen Existenzgründungen und zur Verankerung des Entrepreneurship-Gedankens in der Hochschule. Aufbauend auf einer intensiven Sensibilisierung werden den Studierenden Seminare und Workshops angeboten, die die innovativsten Gründungsteams zu einem betreuten Gründungsstipendium führen. Mit diesem hochschuleigenen Gründerstipendium sollen Studierende die Chance bekommen, in einem halben Jahr den Kernnutzen der eigenen Projekt-/Produktidee in seiner grundsätzlichen Nützlichkeit unter Beweis zu stellen und somit das Stadium „Proof of Concept“ vor der Bewerbung um ein Exist- oder Junge Innovatoren-Stipendium zu erreichen.
Ankunft und Studienerfolg
Das Projekt der Hochschule zielt auf den Ausbau der Betreuung und der Integration von Bildungsausländern in den grundständigen Studiengängen. Die Abbrecherquote dieser Studierenden ist sehr hoch und soll mit qualifizierten Maßnahmen gesenkt werden. Das International Center betreut bisher hauptsächlich Studierende verschiedener internationaler Masterstudiengänge, Austauschstudierende von Partnerhochschulen und DAAD-Sonderstipendiaten. Weniger im Fokus standen bisher diejenigen ausländischen Studierenden, die in den deutschsprachigen Bachelor- und Masterprogrammen eingeschrieben sind. Die Hochschule möchte diese Studierenden in die Strukturen des International Centers einbeziehen und das bestehende Angebot bekannter machen. Zusätzlich zu einer Koordinationsstelle sollen Tutorien und ein Seminarangebot für eine bessere Betreuung sorgen und Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium erhöhen sowie den Einstieg in den Beruf erleichtern.