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LogIKTram auf Deutschem Logistikkongress in Berlin

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Fachleute der Hochschulen Offenburg und Karlsruhe präsentierten Weg von der Straße auf die Schiene für urbanen und regionalen Güterverkehr.

Die Fachleute am Stand hinter einer Modelleisenbahn
© Hochschule Offenburg

Die Besucher*innen erhielten am Stand LA/01 in der L.A. Passage des Hotel InterContinental Einblicke in das Logistikkonzept und die IKT-Plattform. Ein Demonstrator zeigte zudem, wie das Routenfindungssystem funktioniert.

Dekarbonisierung, Digitalisierung und KI, Fachkräftemangel und Resilienz in den Lieferketten sind aktuell die großen Themen und Herausforderungen für die Logistikbranche. Auf dem Deutschen Logistikkongress des Bundesverbands Logistik (BVL) wurden diese Herausforderungen vom 18. bis 20. Oktober in Berlin vor dem Leitgedanken „Think Network“ in zahlreichen Fachvorträgen und Diskussionen beleuchtet.

Urbaner Güterverkehr der Zukunft

Einen Impuls auf diese Herausforderungen lieferte das Forschungsteam von LogIKTram (Logistikkonzept und IKT-Plattform für straßenbasierten Gütertransport). Mit LogIKTram wird der urbane Güterverkehr von der Straße auf die Schiene gebracht. Dazu sollen künftig elektrisch angetriebene und automatisiert navigierende eTrailer in Logistikzentren mit Gütern beladen werden. Via Software werden diese automatisiert mit Straßenbahnen an ihr Ziel zur letzten Meile für die finale Zustellung transportiert. Für 2024 ist der erste Testbetrieb in der Modellregion Karlsruhe geplant.

Ungenutztes Potential auf urbanen Schienen

Momentan spielt der Güterverkehr auf der Schiene vor allem zwischen großen Güterterminals sowie von und zu den Seehäfen eine bedeutende Rolle. In den Städten dagegen hat der Schienengüterverkehr bislang einen nachrangigen Stellenwert, bleibt sogar überwiegend ungenutzt. Dabei bietet der Schienengüterverkehr in Städten eine Entlastungsmöglichkeit für den Straßenverkehr. Zudem könnten Emissions- und Lärmbelastung sowie Straßenschäden durch ihn verringert werden.

Am LogIKTram-Stand wurden insbesondere das Logistikkonzept mit Lösungsmodulen und Netzwerkknoten, sowie die IKT-Platform hinsichtlich ihrer Funktionalität, der Softwarearchitektur und Tracking präsentiert. Zur Veranschaulichung diente ein Demonstrator, der das Routing-System visualisiert. Prof. Dr. Ingo Dittrich von der Hochschule Offenburg und andere Fachleute standen bei weitergehenden Fragen Rede und Antwort.

Das Gütertram Projekt LogIKTram ist ein grundlegendes Teilprojekt der Gesamtinitiative regioKArgo, deren Partner neue Formen des verkehrsträgerübergreifenden Warenladungs- und Lieferverkehrs erforschen und umsetzen wollen. LogIKTram ist 2021 gestartet und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für drei Jahre mit insgesamt 2,75 Millionen Euro gefördert.

Gütertram befördert Personen und Waren

Das Projekt LogIKTram verfolgt mehrere Teilziele. So entwickeln die Forscherinnen und Forscher am Institut für Fahrzeugsystemtechnik (FAST) des KIT das technische Konzept für eine „Gütertram“ auf der Basis einer Zweisystem-Stadtbahn nach dem "Karlsruher Modell", das Straßenbahnstrecken in der Stadt und Eisenbahnstrecken im Umland bereits seit fast 30 Jahren miteinander kombiniert. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) stellt dafür ein älteres Fahrzeug zur Verfügung, das speziell für die Anforderungen des Transports von Gütern angepasst und als erstes Demonstrationsobjekt getestet werden soll. Vor einem Realbetrieb sind weitere Aufgabenstellungen in den Themenfeldern verkehrliches Konzept, Bahnbetrieb, Gestaltung der Umschlagvorgänge und rechtliche Grundlagen zu bearbeiten. MARLO Consultants, DB Engineering & Consulting sowie die Hochschule Offenburg bringen ihre Kompetenzen und ausführlichen Vorarbeiten bei der Entwicklung der gewerblichen Stadtlogistik, Planungs- und Betreiberkonzepte ein.

Logistische und technische Anforderungen gehen in IKT-Plattform ein

Das gemeinnützige FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe unterstützt das Projekt und wird in Zusammenarbeit mit MARLO Consultants und dem Unternehmen INIT die Ableitung von Anforderung aus den erarbeiteten Anwendungsfällen erarbeiten und in das Design der IKT-Plattform überführen. Die IKT-Plattform unterstützt die Simulation von Fahrzeugen, ein automatisiertes Ladungshandling, Fahrten zur Evaluierung des LogIKTram-Konzepts sowie die logistischen und bahnbetrieblichen Planungs- und Steuerungsprozesse. Im Zusammenwirken innerhalb der regioKArgo-Gesamtinitiative ist geplant, zahlreiche Informationsaktivitäten durchzuführen und den Dialog mit Stakeholdern und Öffentlichkeit sowie den Technologie- und Wissenstransfer vor Ort und auch in andere Regionen sicherzustellen.

Das Konsortium setzt sich zusammen aus der der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) als Federführerin, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Hochschule Offenburg, dem FZI Forschungszentrum Informatik sowie den Unternehmen MARLO Consultants, SimPlan, INIT und Thales Deutschland. Die DB Engineering & Consulting ist mit Experten aus Karlsruhe und Berlin zum Thema Logistik und Betreiberkonzepte sowie bei der Konzeption des Gütertramsystems mit ihrer Bahntechnik- und Logistikkompetenz vertreten. Als assoziierte Partner sind verschiedene Logistikunternehmen sowie die e-mobil BW, Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg eingebunden.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt LogIKTram finden sie auf der Projektwebsite https://logiktram.de/.