Jürgen Eller, Geschäftsführer der Lernraum.Akademie, begrüßt die Gäste: Unternehmer, Lehrer, Mitarbeiter der Hochschule, Studierende. Aber auch Manfred Hammes, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Offenburg/Ortenau (WRO) sowie Prof. Dr. Thomas Breyer-Mayländer, Prorektor der Hochschule Offenburg sind ganz Ohr. Beide Institutionen sind Träger der Reihe FORUM, die sich zu jedem Semester aktuellen Themen mit mehreren Veranstaltungen widmet.
Die Lernraum.Akademie auf Einladung der WRO zu Gast an der Hochschule.
Auf der großen Leinwand erscheint im Filmausschnitt „Momo“, Märchenfigur von Erfolgsautor Michael Ende, und erzählt vom Zuhören und wie es denjenigen verändert, dem zugehört wird.
„Es gibt eine Studie, die besagt, dass die Mehrzahl der deutschen Arbeitnehmer ihren Chef für einen schlechten Zuhörer hält“, weiß Jürgen Eller, „nur 16,5 Prozent sind der Meinung, ihr Chef hört gut zu. Offensichtlich hält sich die These Macht ist die Fähigkeit, nicht zuhören zu müssen, weil man das Sagen hat, recht hartnäckig in den Führungsetagen. Zuhören wird dagegen oft mit Passivität und Unterwürfigkeit gleich interpretiert“.
Eindrucksvoll setzen Jürgen Eller und Ulrike Kliewer-Mayer, die die Lernraum.Akademie als Managerin leitet, Beispiele aus dem Berufsalltag in Szene. Die Zuhörer im Saal halten die Luft an – jeder kennt die Situation, in der man sich gewünscht hätte, sein Gegenüber würde besser zuhören. „Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen“ werden die Teilnehmer aufgefordert. Das Mikrofon geht durch die Reihen und ein Beispiel folgt dem anderen.
„Und wie ist es umgekehrt?“, will Ulrike Kliewer-Mayer wissen, „wie erleben andere Sie als Zuhörer“? Zeit zum Nachdenken und sich selbst zu reflektieren...
Es geht auf die Zielgerade des Abends. Das Lernraum-Führungsduo fasst zusammen: „Was hat Zuhören mit wirksamer Führung zu tun?“ Die Antwort: „Menschen haben nur wenige zentrale Motivationen. Eine davon ist geliebt und geachtet zu werden. Zuhören ist immer Ausdruck von Respekt und wird als Wertschätzung erfahren. Das wirkt sich in allen Arbeitsprozessen und in der Führung aus. Wichtig dabei ist, sich wirklich Zeit zu nehmen, aufmerksam und einfühlsam zu sein, damit der Gesprächspartner spürt, dass das Zuhören ehrlich ist. Das stärkt die persönliche Beziehung, schafft Verständnis und Vertrauen auf beiden Seiten und wird so zur nachhaltigen Führungsbasis.“
Noch lange wird diskutiert, dann verlagert sich das gegenseitige Zuhören ins Foyer zu Häppchen und Wein – das Ende eines eindrücklichen, bereichernden Abends.