Passend zum mythisch umrankten Veranstaltungstermin Freitag, 13. Dezember, stand der erste Teil des Jubiläumskonzert unter dem Motto „Sagen, Mythen, Legenden“. Die Musikerinnen und Musiker entführten die rund 150 Zuhörenden mit „Where Eagles soar“ von Steven Reineke in den US-Bundesstaat Main , mit „Of Castels and Legends“ von Thomas Doss auf die Kugelsburg in Nordhessen, mit „Adventure“ von Markus Götz ins Genre des Abenteuerfilms, mit „Aurora Borealis“ von Rossano Galante zu den Polarlichtern und mit „King Robert of Scotland“ von James L. Hosay zu Richard Löwenherz. Dabei stellte das Orchester unter Leitung von Dirigent Udo Sutter seine musikalische Bandbreite und sein großes Können unter Beweis.
Was diese Leistung umso erstaunlicher macht, zeigte das Gespräch von Moderator Kai Wissmann mit Petra Möhringer (Saxophon und Piccolo), die genau wie Günther Waibel (Sousaphon) von Anfang dabei ist. Das Orchester sei 2014 auf Initiative des damaligen Kanzlers Thomas Wiedemer eigentlich als reines Projektorchester für die 50-Jahr-Feier der Hochschule sowie für Erstsemestereinführungen und Absolventenfeiern gegründet worden, betonte die Orchester-Koordinatorin. Außerdem wechselten die Orchestermitglieder – neben Mitarbeitenden sowie Professorinnen und Professoren der Hochschule zumeist Studierende – aufgrund der Anforderungen des Studiums oder Studienabschlusses häufiger als bei anderen Ensembles, so Petra Möhringer weiter. Und so waren neben ihr und Waibel beim Jubiläumskonzert nur zwei weitere Gründungsmitglieder (nach Unterbrechungen) aktiv dabei: Georg Meffle (E-Bass) und Benedikt Schmieder (Euphonium).
Doch davon war auch im zweiten Teil unter dem Motto „Movies und Musicals“ nichts zu spüren. Der „Tanz der Vampire“ von Jim Steinmann/arrangiert von Wolfgang Wössner, „Sinbad: Legend of the Seven Seas“ von Harry Gregson-Williams/arrangiert von Jurgen van Oostenbrugge, „The Beauty and the Beast“ von Alan Menken/arrangiert von Toshio Mashima, die „Rocky Horror Picture Show“ von Richard O'Brien/arrangiert von Steve McMillan sowie Filmthemen von 1984 arrangiert von Henk Ummels machten Lust auf mehr. Das gab es gleich in zweierlei Hinsicht. Zum einen setzte das Hochschulorchester eine Tradition fort und verband die Musik wie mit immer mit einem aktuellen technischen Thema der Hochschule. Diesmal erklärte Franz-Ullrich Müller vom Peter-Osypka-Institut für Medizintechnik das Cochlea-Implantat und demonstrierte dessen Wirkung anhand von Hörbeispielen bei denen die Zuhörenden das zugrundeliegende Lied erraten mussten. Zum anderen präsentierten die Musikerinnen und Musiker mit „Lord of the Dance“ von Ronan Hardiman und „Skyfall“ von Adele zwei Programmhöhepunkte der vergangenen zehn Jahre als Zugabe. Bei „Skyfall“ brillierte Carolin Buchholz als Sängerin.
Und wie es sich für einen Geburtstag gehört, hatte Kai Wissmann Petra Möhringer auch noch nach den kleinen und großen Wünschen für das Orchester gefragt. Die Anschaffung eines Glockenspiels und ein eigener Proberaum (beziehungsweise Multifunktionsraum, der für die Proben genutzt werden kann), lautete deren Antwort. Mit Gesprächen auch über weitere Zukunftspläne wie das gemeinsame Sommerkonzert mit Uni Big Band Freiburg ließen Orchestermitglieder und Publikum den Abend bei Getränken und Häppchen schließlich gemütlich ausklingen ließen.