Land lobt Klimakonzept aus der Region

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Die Landesregierung hat ein Strategiepapier des Vereins "Klimapartner Oberrhein" prämiert, zu dem auch die Hochschule Offenburg gehört. Bis zu zehn Projekte aus der Region bekommen nun die Chance, ab 2015 EU-Mittel zu erhalten.

Die Vertreter vom Südlichen Oberrhein bei der Prämierung in Stuttgart. Bild: PR

Die Landesregierung hat in Stuttgart das regionale Strategiekonzept prämiert, mit dem sich die Region Südlicher Oberrhein im Rahmen eines Landeswettbewerbes für Regionen um EU-Förderung beworben hat. Bis zu zehn Projekte aus der Region mit einem Fördervolumen von 18 Millionen Euro bekommen nun die Chance, ab 2015 durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (kurz: EFRE) und anderen Quellen gefördert zu werden. Der Verein Klimapartner Oberrhein hat den Antrag mit rund 50 Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen im März 2013 auf den Weg gebracht.

Lob für das Konzept

Der Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid lobte bei der gestrigen Veranstaltung im Beisein von Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, die jetzt prämierten Anträge: "Wenn ich mir die eingereichten Konzepte ansehe, bin ich mir sicher: Das Land ist bestens aufgestellt, um die Chancen aus dem internationalen Innovationswettbewerb und der Energiewende zu nutzen." Auch Vertreter der Jury, die über die Anträge entschieden hatten, lobten das Strategiekonzept, mit dem sich die Region Südlicher Oberrhein zusammen mit dem Landkreis Lörrach unter Federführung des Vereins Klimapartner Oberrhein auf die EU-Mittel in der ersten Phase beworben hat.

Mit der Auszeichnung ist die Region ihrem Ziel, Klimaschutz-Förderung aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) abzurufen, ein ganzes Stück näher gekommen. Rund 250 Millionen Euro wird das Land Baden-Württemberg aus diesem Fonds in den kommenden sieben Jahren für die Förderung von Projekten bereitstellen, die einerseits technische Innovationen sowie andererseits Energiewende-Maßnahmen in Kommunen und Unternehmen voranbringen sollen. Das sind ganz grob die beiden Schwerpunkte, die die EU und das Land BW in ihrem umfangreichen EFRE-Investitionsprogramm definiert haben. Auf knapp 70 Millionen Euro der Gesamtförderung sollen sich Landkreise, städtische Ballungsräume und andere regionale Zusammenschlüsse aus BW im Rahmen des "RegioWIN-Wettbewerbes" bewerben. Diesen hat das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft in Kooperation mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Anfang 2013 ausgerufen. Ziel der ersten Phase des Wettbewerbes ist es, die wichtigsten Akteure der jeweiligen Region an einen Tisch zu holen, um eine regionale Strategie für die Investitionsschwerpunkte zu erarbeiten. Während in der ersten Phase die Regionen mit ihren Strategiekonzepten im Wettbewerb stehen, folgt in der zweiten Phase ein regionales Entwicklungskonzept zur Umsetzung der Projekte.

Regionaler Antrag ist stark forschungs- und technologiebasiert

Inhaltlich lassen sich die im Antrag vorgeschlagenen Projekte im Wesentlichen in zwei Bereiche zusammenfassen: technische Innovationen in den Schlüsseltechnologien der Energiewende und Technologie- und Wissenstransfer in die Region. Dementsprechend stark war und ist die Gruppe der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in dem Prozess vertreten. Mit den Fraunhofer Instituten für Solare Energiesysteme (ISE) sowie für Physikalische Messtechnik (IPM), der Universität Freiburg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Offenburg haben sich die wichtigsten Forschungskapazitäten sehr frühzeitig dem Antrag angeschlossen und das wissenschaftliche Gerüst gebildet. Professor Dr. Winfried Lieber, Rektor an der Hochschule Offenburg, bringt es auf den Punkt: "Die Region verfügt über so herausragende Kompetenzen in der angewandten Forschung rund um den Themenkomplex Klimaschutz und Nachhaltigkeit, dass hier erhebliches Potential für den Wirtschaftsstandort liegt." Professor Dr. Gunther Neuhaus, Prorektor für Forschung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg betont, dass vor allem die interdisziplinäre Herangehensweise der Region in der ersten Phase des Wettbewerbs erfolgreich war: "Was unsere Region auszeichnet, ist das Nebeneinander von Spitzen- und angewandter Forschung sowie die Berücksichtigung der rechts-, sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Aspekte der Nachhaltigkeit, die nur eine Voll-Universität leisten kann."

"Regionalisierung" der Forschungseinrichtungen

Professor Dr. Karsten Buse, Leiter des Fraunhofer IPM, weist zudem auf das wertvolle Netzwerk hin, das durch die enge Zusammenarbeit entstanden ist: "Ich bin mir sicher, dass die Gruppe als funktionierendes Netzwerk über den Wettbewerb hinaus erhalten bleibt. Sie wird in Zukunft weitere Initiativen anstoßen, die unsere Region als Modellstandort für Nachhaltigkeit weiter festigen wird." Für Professor Dr. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer ISE, spielt die regionale Perspektive ebenfalls eine große Rolle: "Als global tätiges Institut begrüßt es das ISE sehr, wenn wir unsere Kompetenzen auch im Rahmen von Initiativen vor Ort einbringen und dazu beitragen, dass in der Region Innovationen im Bereich der Energiewendetechnologien entwickelt werden." Neben der Wissenschaft haben sich unter anderem Unternehmen wie die Badischen Stahlwerke, Testo, Progress-Werk Oberkirch, Badenova, das E-Werk-Mittelbaden, die Freiburger VAG, ASF, FWTM, Stadtbau, Sparkasse und Volksbank, High-Q, der Bauträger Unmüssig und andere Organisationen wie z.B. der Regionalverband, der Naturpark Südschwarzwald, die Handwerkskammer Freiburg, das Regierungspräsidium und das Öko-Institut in dem Vorhaben engagiert. Fachlich unterstützt wurde das Vorhaben durch die Prognos AG Stuttgart.

Über die "Klimapartner Oberrhein": Gegründet wurde der Verein 2010 aus der Strategischen Partnerschaft zum Klimaschutz am Oberrhein, zu der rund 150 Kommunen, Unternehmen, Kammern und Verbände aus der gesamten Region gehören. Aufgabe des Vereins ist es, Projekte und Maßnahmen umzusetzen, die eine gemeinsame Klimaschutzstrategie der Region Oberrhein verfolgen. Weitere Informationen gibt es auf <link http: www.klimaschutz-oberrhein.de external-link-new-window external link in new>www.klimaschutz-oberrhein.de.