Innovation fördern, Zukunftsfähigkeit sichern

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Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, darunter die Hochschule Offenburg, haben die Politik auf ihrer Jahrestagung aufgefordert, anwendungsorientierte Forschung und Transfer mehr zu fördern.

Student programmiert Roboterarm, der Klötzchen bewegt
© Hochschule Offenburg

Deutschland und seine Bürger*innen stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie Klimawandel, Digitalisierung, demographischer Wandel und nicht zuletzt die Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen sind die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit ihrer ausgeprägten Anwendungsorientierung und ihren hervorragenden Kontakten zu kleinen und mittleren Unternehmen und zu Einrichtungen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich prädestiniert und leisten bereits jetzt wesentliche Beiträge. Dabei kommt ihnen zugute, dass sie nicht nur in den Metropolregionen, sondern auch in der breiten Fläche präsent sind. Dies muss sehr viel intensiver als bisher genutzt werden.

Prof. Dr. Stephan Trahasch, Rektor der Hochschule Offenburg, sagt: „Die Hochschule Offenburg ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die HAWen über die anwendungsorientierte Forschung und den Transfer die Innovationsfähigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen und der Region stärken. Wir setzen auf einen intensiven und engen Austausch mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel verantwortungsbewusst voranzubringen. Die Stärkung der anwendungsorientierten Forschung und des Transfers sind für unsere Zukunftsfähigkeit entscheidend.“

Potenzial der HAWen stärker nutzen

Das Potenzial der HAWen, an denen derzeit mehr als eine Million Studierende eingeschrieben sind und mehr als 20 000 Professorinnen und Professoren lehren und an vielen relevanten Themen für Wirtschaft und Gesellschaft forschen, ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Dies ist ganz wesentlich darauf zurückzuführen, dass HAWen im Vergleich zu Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen deutlich weniger Forschungsfördermittel zur Verfügung stehen.

Die Folge: HAWen können das Potenzial gemeinsamer Innovationsprojekte mit Unternehmen und kommunalen Einrichtungen häufig nicht voll nutzen. Die Mittelknappheit bremst den Fortschritt, den die anwendungsorientierte Forschung doch beschleunigen soll.

Konkrete Forderungen an die Politik

Daraus leiten die Hochschulen bei ihrer Jahrestagung in Bad Wiessee konkrete Forderungen an die nächste Bundesregierung ab. Die wichtigsten lauten:

  • Ein neues Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für die angewandte Forschung im Volumen von mindestens 500 Millionen Euro und Gründung einer neuen Agentur für Transfer und Innovationen.
  • Deutlich verbesserte Beteiligung der HAWen an den Fördermöglichkeiten der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Derzeit fließen nur rund 0,5 Prozent des Gesamtetats von jährlich mehr als drei Milliarden Euro an die HAWen.
  • Aufstockung des BMBF-Programms „Forschung an Fachhochschulen“ und des Bund-Länder-Programms „Innovative Hochschule“

 

Das Positionspapier der HAWen von Bad Wiessee ist nachzulesen unter: www.badwiesseerkreis.de/home/positionspapiere


Weitere Informationen zur Bad Wiesseer Tagung und den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind auf den folgenden Websiten hinterlegt:

www.badwiesseerkreis.de und www.unglaublich-wichtig.de