Hochschule verleiht zum ersten Mal Genderpreis

|

Die Hochschule Offenburg würdigt die Leistungen von vier Studentinnen mit dem Genderpreis. Die Preisverleihung findet in einer digitalen Veranstaltung am 8. März, dem internationalen Frauentag, statt.

vier Frauenporträts nebeneinander
© privat

Die Preisträgerinnen von links nach rechts: Kim Kleffel, Salma Andisha, Franziska Rohrer und Christina Steurer.

Das Professorinnenprogramm macht es möglich: Die Gleichstellungsbeauftragten der vier Fakultäten können zum ersten Mal einen Genderpreis an Studentinnen vergeben, die in ihrer Bachelor- oder Masterarbeit besondere wissenschaftliche Leistungen erbracht haben. Die Mittel aus dem Programm wurden beantragt, um die wissenschaftlichen Leistungen von Frauen sichtbarer zu machen. Die Bandbreite der Themen, zu denen die Studentinnen geforscht haben, ist groß.

Die Preisträgerin der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik (M+V), Franziska Rohrer, untersuchte alternative Wärmeversorgungskonzepte für das Nahwärmenetz im Bioenergiedorf Möggingen. Die Studentin der Verfahrenstechnik mit Schwerpunkt Energie absolvierte schon das Einstiegssemester startING an der Hochschule Offenburg und erhielt jetzt für ihre Bachelorthesis eine 1.0. Besonders beeindruckt hat die Betreuer, die klare Struktur der Arbeit, ihr Detailwissen, die sprachliche Ausarbeitung und ihre Präsentation der Arbeit.

Christina Steurer aus der Fakultät Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik (EMI) hat sich in ihrer Masterarbeit mit den Erfolgsfaktoren für den Einsatz eines Chatbots im Unternehmen auseinandergesetzt. Die Freiburger Wirtschaftsinformatikerin arbeitete ihr Konzept als Werkstudentin bei Haufe in Freiburg aus. Die Fakultät lobte in ihrer Beurteilung, dass man durch die Arbeit einen sehr guten Überblick über die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen von Chatbots erhalte. Gleichzeitig widme sich die Arbeit der soziologischen Fragestellung, wie gut ein Chatbot von Usern angenommen werde und was für eine gute Usability wichtig sei. „Diese Basisarbeit ist für die weitere Entwicklung hinsichtlich eines Chatbots, sowie dessen Etablierung bei Haufe extrem wertvoll und dient als Grundlagenarbeit zu weiteren Überlegungen bei Haufe.“

Die Fakultäten Medien und Informationswesen (M+I) und Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen (B+W) zeichneten zwei Studentinnen aus, die herausragende Arbeiten mit Genderbezug formuliert haben.

Salma Andisha untersuchte in ihrer Bachelorarbeit die Internetpräsentation der Gleichstellung an Hochschulen in Baden-Württemberg und entwarf Handlungsempfehlungen für die Hochschule Offenburg. Die Acherner Studentin der Betriebswirtschaft wurde in der Begründung insbesondere dafür gelobt, dass sich ihre Arbeit passgenau an den Anforderungen von Personen in Familiensituationen orientiere. Informationslücken würden anhand des Vergleichs mit anderen Institutionen identifiziert und gleichzeitig optimale Lösungen für die Schließung der Lücken erarbeitet. „Die Handlungsempfehlungen von Frau Andisha können direkt zur Überarbeitung des Informationsangebots der Hochschule Offenburg verwendet werden.“

Die Wirkung von Social Media Plattformen auf das Geschlechterverhältnis untersuchte Kim Kleffel aus Achern in ihrer Masterarbeit. Die Studentin von „Medien und Kommunikation“ analysierte konkret die psychologischen Wirkungseffekte von Instagram auf Frauen und Männer der Generation Y. „Demnach streben die männlichen Testpersonen durch ihr Nutzungsverhalten im sozialen Vergleich zu anderen User*innen in erster Linie nach einer Profilierung der eigenen Person, während die weiblichen Befragten angeben, vor allem darauf zu achten, sozial mithalten zu können. Des Weiteren weist die Befragung darauf hin, dass sich genderspezifische Klischees durch ‚Instagram‘ weiter ausbilden und veraltete bestehende Rollenbilder verstärkt werden.“

Der Genderpreis der Hochschule Offenburg wird im Rahmen des Professorinnenprogramms III von den Gleichstellungsbeauftragten der vier Fakultäten verliehen. Er würdigt Abschlussarbeiten und herausragende Projekte, die eine besondere wissenschaftliche beziehungsweise künstlerische Leistung nachweisen beziehungsweise die Geschlechterperspektive in besonderer Weise berücksichtigen. Der Preis ist mit jeweils 250 Euro dotiert. Prof. Dr. Andrea Müller, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Offenburg, gratuliert den Preisträgerinnen: „In diesem Jahr können wir zum ersten Mal den Genderpreis vergeben. Ich freue mich, dass wir vier hervorragende und spannende Arbeiten auszeichnen können und wünsche den Preisträgerinnen für Ihre Zukunft alles Gute.“