Dazu begrüßte Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch die Absolventinnen und Absolventen in der Oberrheinhalle mit der Frage „Was haben Sie, was haben wir in den vergangenen Jahren gelernt?“. Eine Antwort, der vermutlich alle zustimmen konnten, gab er gleich selbst: „Vielleicht, dass immer alles anders kommen kann als geplant.“ Unter dem Eindruck der großen Herausforderungen dieser Zeit – Pandemie, Krieg, Klimawandel – ändere sich alles: das Miteinander, die Kommunikation, die Wissensvermittlung, die Wirtschaft, die Gesellschaft. „Daher brauchen wir innovative Lösungen – und Mut, diese umzusetzen. Und dafür brauchen wir Sie!“ rief er den Absolventinnen und Absolventen zu. Einen Teil des Rüstzeugs für die Gestaltung der Zukunft hätten die Studierenden an der Hochschule erhalten.
Davon zeigte sich im folgenden Gespräch mit dem Rektor auch der Offenburger Oberbürgermeister überzeugt. Marco Steffens erklärte: „Ich gratuliere den diesjährigen Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Offenburg ganz herzlich und wünsche ihnen eine glänzende berufliche Zukunft. Der Grundstein dafür ist durch die hohe Qualität der verschiedenen Studiengänge sicher gelegt.“ Gleichzeitig entwarf der OB ein mögliches Zukunftsszenario für die nun ehemaligen Studierenden: „Vielleicht entscheiden Sie sich auch für den Berufsstart in unserer schönen Stadt oder der Region. Offenburg entwickelt sich sehr dynamisch und hat großes Potenzial.“ Zum Thema Beziehung zwischen Stadt und Hochschule sagte Marco Steffens: „Ich freue ich mich auf den weiteren guten Austausch!"
Die Journalistin Stefanie Germann, die beim SWR, als Medientrainerin, Textcoach und Dozentin am Institut für Moderation (imo) der Hochschule der Medien Stuttgart arbeitet, dankte den beiden und führte durch den weiteren Abend. Angehörige und Freunde der Absolventinnen und Absolventen verfolgten via Live-Stream auf YouTube das Programm.
Dieses begann mit einer englischsprachigen Rede von Dr. Alexander Burdumy. Der Leiter des International Centers ging unter der Überschrift „Change“ („Wandel“) darauf ein, „wie wichtig es ist, Dinge selber in die Hand zu nehmen, wenn man etwas verändern möchte“.
Danach hatten die Absolventinnen und Absolventen viel Spaß mit einem von den Alumni Lena Bös, Anna-Lena Kallsen, Anisha Maier, Hannah Schubert, Marco Bär und Simon Schwab vorbereiteten Quiz. Mit Hilfe der interaktiven Präsentationssoftware Mentimeter beantworteten sie Multiple-Choice-Fragen zu spannenden Ereignissen aus der Vergangenheit oder außergewöhnlichen Hobbies ihrer Professorinnen und Professoren inklusive des Rektorats. Die richtigen Lösungen erschienen kurz darauf auf der großen Leinwand. So erfuhr das Publikum von drei Siegen in Folge im „Mühle“-Spiel gegen einen späteren Backgammon-Weltmeister, einer Nacht in einer Techno-Disco in der Wüste von Termez unter Aufsicht usbekischer Sicherheitskräfte, einer verschobenen Pressekonferenz des NATO-Generalsekretärs aufgrund eines ausgelösten Sicherheitsalarms oder einer Koch-Leidenschaft für Essen mit 20 und mehr Personen.
Und auch in der anschließenden Talkrunde der Dekaninnen und Dekane der verschiedenen Fakultäten – Prof.in Dr. Elke Mackensen (Elektrotechnik, Medizintechnik, Informatik), Prof. Dietmar Kohler (Maschinenbau und Verfahrenstechnik) sowie stellvertretend für Prof.in Dr. Ute Rohbock (Medien) und für Prof. Dr. Philipp Eudelle (Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen) Prof Dr. Erik Zenner und Prof. Dr. Stefan Junk – kamen teilweise lustige Details zur Sprache. Die Vier erinnerten sich an ihren eigenen Studienabschluss, hoben die Besonderheiten des aktuellen Jahrgangs hervor und gaben den Absolventinnen und Absolventen ihre besten Wünsche mit auf den Weg.
Es folgte der Erfahrungsbericht einer früheren Absolventin. Die Freiburgerin Christina Steurer hatte nach dem Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium zunächst den Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik plus Pädagogik an der Hochschule Offenburg absolviert und ihre Bachelor-Arbeit bei der Haufe Group in Freiburg geschrieben. Dort bekam sie anschließend sofort eine Vollzeitstelle. Doch ein Jahr später entschied sich Christina Steurer noch einen Master in Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Offenburg zu beginnen. Also arbeitete sie 50 Prozent, schloss gleichzeitig ihr Master-Studium erfolgreich ab und kehrte dann ganz zur Haufe Group zurück.
Anschließend verabschiedete Stephan Trahasch die Alumni mit den Worten „Nun gehen Sie in die Welt - und zeigen Sie, was Sie noch alles können“. Mit „Selections from the Greatest Showman“, komponiert von John Debney und Joseph Trapanese und gespielt vom Hochschulorchester, das die gesamte Feier musikalisch umrahmt hatte, klang die Feier danach aus.
Statistik (Stand 05.05.2022)
Die Dekane und Studiendekane der vier Fakultäten und der Graduate School verabschiedeten 510 Studierende, von diesen waren 156 weiblich. Die Studiengänge der Fakultät Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen sind mit 181 Absolventen die stärksten, gefolgt von den Fakultäten Maschinenbau und Verfahrenstechnik (125), Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik (117) sowie Medien- und Informationswesen (87). 287 Studierende absolvierten einen Bachelorstudiengang, 156 einen Masterstudiengang, hinzu kamen noch die 67 Studierenden, die einen internationalen Master der Graduate School absolviert hatten.