"Ganz früh für MINT-Themen begeistern"

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Um Schülerinnen und Schüler schon früh für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu begeistern, gibt es an der Hochschule viele Kooperationen mit Schulen. Eine davon ist die AG Solarauto mit drei Kehler Schulen.

Studentin Nicole Dretvic misst die Länge der Brücken, die die Kinder der Kehler Schulen gebaut haben. // Bild: sg

Im Werkraum der Hebel-Werkrealschule in Kehl herrscht ein trubeliges Treiben, kleine Flitzer mit Solardach und Papier liegen auf den Tischen, an denen Sechstklässler des benachbarten Einstein-Gymnasiums, der Tulla-Realschule und der Hebel-Werkrealschule auf ihren Einsatz warten. Es ist die Abschlussveranstaltung des Modellprojekts "Solarauto", das die Hochschule Offenburg gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern der drei Schulen im Rahmen des "Schülerforschungszentrums" ins Leben gerufen hat. "Wir wollen Kinder und Jugendliche schon früh für MINT-Themen begeistern", sagt Professor Dr. Dominik Giel, der an der Hochschule Offenburg Physik lehrt und gemeinsam mit Studentin Nicole Dretvic die schulübergreifende AG betreut hat. "Hier sammeln die Kinder außerhalb des Unterrichts erste Erfahrungen darin, was die Arbeit von Ingenieuren ausmacht", so Giel, der sich im <link http: mint.hs-offenburg.de external-link-new-window external link in new>MINT-College der Hochschule besonders um die Unterstützung der Studierenden im Fach Physik kümmert. In Arbeitsgruppen haben die Schülerinnen und Schüler die kleinen Autos aus einem Baukasten zusammengeschraubt, haben sie gegeneinander ins Rennen geschickt und haben Brücken aus Papier gebaut. "Auf diese Weise haben wir spielerisch Themen wie Rückstoß oder Statik behandelt", berichtet Dominik Giel.

Fortführung der Kooperation wird gewünscht

Nicole Dretvic, die im ersten Semester den Masterstudiengang "Medien in der Bildung" studiert, hat die Kinder dabei tatkräftig unterstützt: "Für mich war es eine spannende Herausforderung, ich habe viel gelernt", sagt die 24-Jährige. An vielen Freitagen ist sie nach Kehl gefahren, hat sich um die Vorbereitung gekümmert und die AG geleitet. Auch am Abschlusstag rufen die Kinder immer wieder: "Nicky, kannst Du mir mal helfen - die Brücke hält das Auto nicht." Am Ende gab's von Manfred Büchele, Schulleiter der Hebelschule ein großes Lob: "Wir reden im Bildungssystem immer viel von der Heterogenität von Schülern und Studierenden - die AG 'Solarauto' hätte heterogener nicht sein können", so der Rektor. Nicole Dretvic habe es aber schnell geschafft, die Schülerinnen und Schüler der drei verschiedenen Schularten so zu motivieren, dass aus ihnen ein Team wurde. Bei jedem AG-Treffen waren zudem eine Lehrkraft und ein Schulsozialarbeiter einer der drei Schulen dabei. Eine Fortführung dieser Kooperation zwischen den drei Schulen und der Hochschule werde von allen Seiten gewünscht, so die Verantwortlichen.

Ausflug an die Hochschule

Auch ein Ausflug an die Hochschule stand bei dem Projekt auf dem Plan: "Da haben wir den Fußballroboter gesehen und den Schluckspecht, das Auto, das mit einem Liter Benzin ziemlich weit fahren kann", erzählt Noah von der Tulla-Realschule und klingt immer noch ziemlich beeindruckt. "Ich will später mal bei Lego arbeiten", fügt er lachend hinzu. Die längste Brücke baut am Abschlusstag schließlich Johanna vom Einstein-Gymnasium: 96 Zentimeter misst ihre Konstruktion aus Papier, über die der Solarflitzer gleiten kann. Bei der Siegerehrung bekommen die Kinder einen Bausatz für daheim. Als sie den Werkraum verlassen, ist Noahs Stimme im Treppenhaus zu hören: "Schade, dass es schon vorbei ist."