Offenburger Forschende präsentieren Ergebnisse zum Thema Dekarbonisierung in der Landwirtschaft in Berlin

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In einem von der Hochschule Offenburg organisierten Symposium feiern Beteiligte Abschluss des vom BMWK geförderten Projekts "Landgewinn".

Die Beteiligten der Podiumsdiskussion sitzen nebeneinander auf der bühne vor den sitzenden Zuhörenden
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Expertinnen und Experten erörterten im Rahmen der Podiumsdiskussion regulatorische und politische Anreize für den Ausbau der AgriPV.

Gruppenfoto des Teams der Hochschule Offenburg
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Das Team der Hochschule Offenburg

Etwa 70 Teilnehmende aus verschiedenen Bereichen, darunter Forschung, Politik, Landwirtschaft sowie Projektierende, verfolgten die Keynote-Vorträge, Podiumsdiskussion, Workshops und themenspezifische Sessions. "Die Idee der gemeinsamen Präsentation der Energiewendetechnologien Agri-PV und Pflanzenkohle in einem Symposium hat zu einer spannenden Vernetzung der Teilnehmenden geführt", stellt Meritxell Domènech Monfort, akademische Mitarbeiterin der Hochschule Offenburg und verantwortlich für die Organisation des Symposiums, heraus.

Eingeleitet wurde das Symposium durch Dr. Rodoula Tryfonidou, Ministerialrätin Energieforschung, Grundsatzfragen und Strategie im BMWK mit einem Überblick über das im Mai neu herausgekommene 8. Energieforschungsprogramm. Im Rahmen der drei inspirierenden Keynote-Vorträge betonte Felix Creutzig, Professor für Sustainability Economics of Human Settlements an der Technischen Universität Berlin, die Notwendigkeit von Emissionssenkungen durch technologische Entwicklungen und Verhaltensänderungen. Er wies darauf hin, dass es nicht nur darum gehe, CO2-emittierende Technologien und Verhaltensweisen vollständig zu eliminieren, sondern auch signifikante Reduktionen, wie den verminderten Fleischkonsum, zu fördern. Saskia Kühnhold-Pospischil, wissenschaftliche Referentin der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, gab einen umfassenden Überblick über die Vorteile von AgriPV-Anlagen für die Landwirtschaft und die Energiewende. Zudem hob sie die zentrale Rolle von negativen Emissionen hervor, um das Ziel von Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Niklas Hartmann, Professor am Institut für nachhaltige Energiesysteme der Hochschule Offenburg, präsentierte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Pyrolyse im deutschen Energiesystem. Er beschrieb die Technologie als ein fehlendes Puzzlestück auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Ein weiteres Highlight war die Podiumsdiskussion, in der die Expertinnen und Experten Jens Vollprecht (Diplom-Forstwirt Universität, Rechtsanwalt; Partner Becker Büttner Held), Theresa Kärtner (Referentin I Unternehmerinnen im Fachbereich Parlament, Politik Gesellschaft des Deutschen Bauerverbands), Jan Hildebrand (Leiter des Arbeitsfelds Umweltpsychologie beim Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme IZES gGmbH),  Ernst Kürsten (Projektmanager am Kompetenzzentrum 3N e.V.) und Antonia Kallina (Wissenschaftliche Mitarbeiter am KIAF der Hochschule Kehl) über regulatorische und politische Anreize für den Ausbau der AgriPV diskutierten. Die Diskussion beleuchtete die Herausforderungen und Chancen der Integration von AgriPV in die bestehende Agrar- und Energielandschaft und bot wertvolle Einblicke in die zukünftige Entwicklung dieser Technologie.

Zusätzlich fanden Workshops statt, in denen in Kleingruppen über ökologische und regulatorische Aspekte diskutiert wurde. Diese Diskussionen förderten den Austausch zwischen den Teilnehmenden und halfen, konkrete Handlungsoptionen für die Praxis zu entwickeln.

Last but not least, fanden parallel zum Hauptprogramm mehrere themenspezifische Sessions statt. Hier wurden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts Landgewinn präsentiert, begleitet von inspirierenden Impulsvorträgen externer Expertinnen und Experten, die zusätzliche Perspektiven und Erkenntnisse einbrachten. Ein Thema war die detaillierte Analysen von Energiesystemen, insbesondere im Hinblick auf die Integration neuer Technologien wie Pyrolyse, sowie autarke Systeme in verschiedenen Ländern und Netto-Null in der Schweiz. Eine weitere Session beschäftigte sich mit den ökologischen und ökonomischen Aspekten der Pflanzenkohleproduktion und -nutzung. Und gleich zwei Sessions zur Agri-PV beleuchteten die Vorteile und Herausforderungen der Integration von Photovoltaik in landwirtschaftliche Betriebe, sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht.

Am Ende waren alle gespannt auf die weiteren Entwicklungen und die Umsetzung der im Rahmen des dreijährigen Projekts gewonnenen Erkenntnisse.