Eva-Maria Kühling dreht beste Doku

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Der zweite Abend des Filmfestivals "shorts.14" stand ganz im Zeichen von Dokumentationen. Für ihr Werk "F 84.5 - Leben mit dem Asperger-Syndrom" hat Eva-Maria Kühling, den Preis von "Behring Film & Klotz Media" erhalten.

Eine glückliche Siegerin: Eva-Maria Kühling. // Foto: Alexander Weigand

Es war ein erklärtes Ziel, vor allem filmischen Dokumentationen bei den diesjährigen "shorts" mehr Platz einzuräumen: "Wir möchten den Dokus an diesem Tag mehr Raum geben, Gäste und Filmemacher einladen, auch einen Blick auf die Geschichten aus dem wahren Leben zu werfen", hatte Moderator Kai Wißmann angekündigt.

Sieben Geschichten aus dem Leben

In sieben Filmen warfen Studierende und Absolventen der Hochschule Offenburg dann einen Blick auf das wahre Leben: Benjamin Heitz hat eine Doku über "Traditionelles Handwerk im Wandel der Zeit" gedreht, Sebastian Lemp, Jorris Jonas und Gerrit Wucherpfennig haben über ein halbes Jahr lang Nico begleitet, einen jungen Mann aus Offenburg, der mit diastrophischer Dysplasie geboren wurde und im Rollstuhl sitzt. Eva-Maria Kühling hat in ihrer 39 Minuten langen Doku mit Familien gesprochen, die mit der Diagnose "Asperger-Syndrom" leben müssen. Nach Afrika an den Viktoriasee ist Lukas Zimmermeyer gereist und hat die Waisenkinder Apio und Adongo filmisch in seiner Doku "Unterm Akazienbaum" begleitet. In einer 20 Minuten langen Dokumentation haben sich Claudio Demel und Lennart Kreft auf die Suche nach dem perfekten Klang begeben und in seiner Doku "MMA - Be Water" hat David Spajic die Kampfsportart "Mixed Martial Arts" vorgestellt. Am Schluss hat Philipp Stroh die Zuschauer im FORUM-Kino aufgeklärt, warum Metal-Sänger eigentlich immer so schreien.

Eva-Maria Kühling überzeugt die Jury

Mit ihrer Dokumentation "F 84.5 – Leben mit Asperger-Syndrom" hat es Eva-Maria Kühling, Absolventin des Masters "Medien und Kommunikation", geschafft, die Jury zu überzeugen und hat am Donnerstagabend den mit 1000 Euro dotierten Preis für die beste Dokumentation entgegengenommen, der von "Behring Film & Klotz Media" gestiftet wurde. Die Begründung der Jury verlas SWR-Redakteur Jürgen Flettner: "Es ist der Autorin Eva-Maria Kühling gelungen, uns Betroffene, Kinder wie Eltern, näher zu bringen und damit das Asperger-Syndrom verständlich zu machen. Die Problematik der Entwicklungsstörung Asperger ist über eine emotionale Bildebene vermittelt worden, ohne dass die Autorin in den Duktus einer medizinischen Fachdokumentation verfallen ist. Der Dokumentarfilm gibt den Zuschauern durch die klare, bildhafte Sprache der Protagonisten die Möglichkeit, einen weithin unbekannten Ausschnitt aus der Wirklichkeit anders und damit neu wahrzunehmen."

"F 84.5 – Leben mit Asperger-Syndrom"

BETEILIGTE
Regie: Eva-Maria Kühling
Kamera: Frank Fassbinder, Peter Wozniak
Schnitt: Eva-Maria Kühling
Ton: Pjotr Strokov

"Wir möchten den Dokus an diesem Tag mehr Raum geben, Gäste und Filmemacher einladen, auch einen Blick auf die Geschichten aus dem wahren Leben zu werfen", sagt Kai Wissmann