Erfolgreicher Technologietransfer dank IoC

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Die Forschungskooperation Industry on Campus (IoC), zu der sich sechs Unternehmen an der Hochschule Offenburg formiert haben, hat jüngst anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens Bilanz gezogen.

© Möller

"Das Land hat damals ein Modell ins Leben gerufen, um mittelständischen Firmen einen besseren Zugang zum Wissenschaftstransfer mit den Hochschulen zu ermöglichen", berichtet Professor Alfred Isele, der Aufsichtsratsvorsitzender der IoC-Forschungskooperation ist. Ziel war es, nachwachsende Rohstoffe und deren energetische Ausbeute unter die Lupe zu nehmen und sinnvoll zu nutzen. Die Initiatoren, Professor Alfred Isele, Dekan der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik und der Technische Vorstand der Badenova, Mathias Nikolay, konnten mit zukunftsweisenden Themen überzeugen und beim Land Baden-Württemberg Forschungsgelder akquirieren.

2011 war es soweit: Die Forschungskooperation wurde feierlich von der Baden-Württembergischen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer aus der Taufe gehoben. Die Hochschule Offenburg wird seither vom Land Baden-Württemberg und von den Firmen gefördert, die Anlagen der erneuerbaren Energien und deren Ausstattung entwickeln, herstellen und betreiben. Zu den IoC-Mitglieder zählen die badenova AG & Co. KG aus Freiburg, IWB aus Basel, Ernst Möschle Behälterbau GmbH aus Ortenberg, RMA Pipeline Equipment GmbH & Co. KG aus Kehl sowie die Firmen Schiele AUH GmbH aus Hornberg und STEAG New Energies GmbH aus Saarbrücken.

Die Unternehmen forschen in Kooperation mit der Hochschule Offenburg, um Energiebereitstellung aus nachwachsenden Rohstoffen und Abfällen, Energiespeichermedien und -systeme und Energieanwendungen beim Endverbraucher zu entwickeln. Dabei steht die Erzeugung von Biogas, dessen Aufbereitung zu Biomethan und die "smarte" Energiebereitstellung für Spitzen- und Grundlast im Vordergrund.

Bei der Forschung geht es laut Professor Isele beispielsweise darum, Biogasanlagen sowie ihre Arbeitsweise besser zu verstehen und Stoffströme in Mischungen nutzbar zu machen. "Die Kunst ist es, den Fermentationsprozess der Gaserzeugung zu verstehen und dieses Wissen an die Unternehmen weiterzugeben", betont Professor Isele.

Energiespeicher lautet ein weiteres großes Thema der IoC-Forschungskooperation. Dabei wird untersucht, wie Wärmeenergie über längere Zeit gespeichert werden kann. Mit einem Zeolithspeicher sei dies theoretisch unendlich lange möglich. Bei einem anderen IoC-Projekt wurden beispielsweise Turbinenradzähler entwickelt. Da Biogas wesentlich aggressiver ist, als Erdgas, bedurfte es für die neu gewonnene Energie auch der entsprechend passenden Messsysteme.

Mittlerweile forschen die Professoren mit sieben wissenschaftlichen Mitarbeitern und ähnlich vielen Partnern aus den Unternehmen an den Projekten. Praktisch sieht die Zusammenarbeit so aus, dass Teams aus Mitgliedern der Hochschule und der Firmen Projekte entwickeln und die Zukunftsthemen erforschen. Während die Kernteams der Forschungskooperation sich regelmäßig treffen, kommt der Aufsichtsrat zweimal pro Jahr zusammen. Die Projektkoordination hatte von 2011 bis 2015 Prof. Dr. Herbert Indruch inne. Dr. Andreas Wilke übernahm diese Funktion im Jahr 2015.

Anlässlich des Jubiläums trafen sich am Donnerstag, 10. November 2016, alle Beteiligten an der Hochschule Offenburg. Bei der Zusammenkunft wurde über die Projekte berichtet. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Vermarktungsmöglichkeit der Produkte. Eine Ingenieurin ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit dieser Aufgabe betraut. Als Erfolg der Kooperation verzeichnet Professor Isele eine Vielzahl von Publikationen, wissenschaftlichen Vorträgen, Patenteinreichungen und Erkenntnisse, die zum Gelingen der Energiewende beitragen.