Erfolge von TriRhenaTech bei der Wissenschaftsoffensive

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Für die zweite Ausgabe der Wissenschaftsoffensive sind, für ein Gesamtbudget von 7,6 Millionen Euro, sieben Exzellenz-Projekte ausgewählt worden.

© Patrick Seeger

Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften am Oberrhein, welche sich zur Allianz TriRhenaTech zusammengeschlossen haben, sind Projektträger von vier Projekten und sind an zwei weiteren Projekten beteiligt.

Die Wissenschaftsoffensive

Die Wissenschaftsoffensive ist eine Initiative des INTERREG Oberrhein Programms, zusammen mit der Region Grand Est in Frankreich und den Ländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Ziel dieses Förderinstruments ist die Unterstützung von exzellenten, grenzüberschreitenden Forschungsprojekten in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein. Der Anfang 2016 veröffentlichte Projektaufruf führte im Dezember 2016 zur Auswahl von sieben grenzüberschreitenden, wissenschaftlichen Exzellenzprojekten.

Anlässlich der Auftaktveranstaltung der Wissenschaftsoffensive, die am 31. Januar 2017 im Rektorat der Universität Freiburg stattfand, wurden die ausgewählten Projekte präsentiert und die Förderbescheide den einzelnen Projektträgern überreicht.

TriRhenaTech

Die im Oktober 2014 gegründete Allianz TriRhenaTech umfasst die französischen Elitehochschulen des Netz Alsace Tech, die deutschen Hochschulen von Kaiserslautern, Karlsruhe, Offenburg und Furtwangen sowie die Schweizer Fachhochschule Nordwestschweiz.

Die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Hochschulen sowie die Entwicklung von gemeinsamen Forschungsprojekten sind Hauptziele dieser Hochschulallianz. Professor Lieber, Rektor der Hochschule Offenburg und Sprecher der Allianz, erwähnt: „Durch die Gründung der Allianz können Forscher erfolgreich erreicht werden, grenzüberschreitende Forschungskonsortien schnell gegründet und wirksam in ihre Antragstellung begleitet werden.“ Dank der Vielfalt an Forschungsthematiken innerhalb der Allianz, beschäftigen sich die Projekte mit einer Vielzahl von Thematiken wie medizinischer Robotik, Drohnen oder der photokatalytischen Reinigung von pestizidbelastetem Wasser.

 

Die TriRhenaTech Projekte

ELCOD

Das ELCOD Konsortium wird an der Entwicklung und Demonstration (Entwurf, Herstellung, Testflug) von UAV's (Unmanned Aerial Vehicle) mit einer höchstzulässigen Abflugmasse von etwa 25 Kilogramm, einer projektierten Nutzlast von 5 kg bzw. einer projektierten Reichweite von mehreren tausend Kilometern arbeiten. Das UAV muss allwettertauglich sein und neben einem herkömmlichen thermischen Antriebssystem wird der Einsatz eines Brennstoffzellenantriebs als mögliche Alternative näher untersucht.

Das Projekt wird von der Hochschule Offenburg getragen, in Zusammenarbeit mit dem Institut National des sciences appliquées de Strasbourg und dem Institut de Chimie et Procédés pour l'Energie, l'Environnement et la Santé (ICPEES) (CNRS / Université de Strasbourg).

EBIPREP

In eine Region in welcher die Holzindustrie eine wichtige Komponente der lokalen Wirtschaft ist, stellen die letzten Innovationen dieser Industrie, insbesondere die Trocknungsverfahren, neue Herausforderungen an die Abfallentsorgung. Das Projekt EBIPREP wird von einer interdisziplinären Forschergruppe bestehend aus Chemikern, Prozessingenieuren und Bioprozessingenieuren sowie Physikern, die auf Sensoren und Prozesssteuerung spezialisiert sind, durchgeführt. Ihr Ziel ist es, neue Lösungen für die Nutzungswege von Holzhackschnitzeln und den bei der mechanischen Trocknung anfallenden Holzpresssaft zu entwickeln. Neben der Hackschnitzelvergasung und der katalytischen Reinigung des Holzgases steht die Nutzung des Holzpresssafts in Biogasanlagen und bei der biotechnologischen Wertstofferzeugung, zum Beispiel bei der Enzymherstellung, im Vordergrund.

Das Projekt wird von der Hochschule Offenburg getragen, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Karlsruhe, dem Institut de Chimie et Procédés pour l'Energie, l'Environnement et la Santé (ICPEES) (CNRS / Université de Strasbourg) sowie der Université de Haute Alsace.

SPIRITS

Im Bereich der bildgestützten Chirurgie beginnt, durch die Annäherung von minimalinvasiven Chirurgie Techniken und interventioneller Radiologie, eine neue Ära. Durch diese Kombination können innovative Prozesse, für eine verbesserte Patientenversorgung und eine kostengünstige Gesundheitsversorgung entwickelt werden. Das SPIRITS Projekt (Simple Printed Interactive Robotics for Interventional Therapy and Surgery) bündelt fünf akademische Partner in einem Verbund aus den Bereichen Robotik, Mechatronik, 3D-Druck, MEMS und Mikrofertigung und sieben assoziierte Partner. Das Ziel des Projekts ist, durch die Entwicklung und Integration robotischer Assistenzsysteme, eine hybride bildgestützte Chirurgie zu ermöglichen.

Das Projekt wird von dem Institut National des sciences appliquées de Strasbourg getragen, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen, der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, der Universität Heidelberg und der Uniklinik Mannheim.

HALFBACK

Das Projekt HALFBACK verbessert Produktionsprozesse von grenzüberschreitenden KMUs durch Extraktion von Expertenwissen aus Sensordaten der Produktionslinie. Ziel ist es, Fehler frühzeitig zu erkennen und eine optimierte Wartungsplanung zu erreichen und, wenn benötigt, die Produktion teilweise auf Reservemaschinen auszulagern. Der unerwartete Ausfall von Maschinen oder Werkzeugen hat direkte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit der Produktionsmittel und kann zu Gefahr für die Produktqualität, die Ertragskraft und die Wettbewerbsfähigkeit werden. Deswegen ist die genaue Planung einer präventiven Wartung eine essenzielle Voraussetzung, um Qualität und Produktion positiv zu beeinflussen.

Das Projekt wird von der Hochschule Furtwangen getragen, in Zusammenarbeit mit dem Institut National des sciences appliquées de Strasbourg und der Université de Strasbourg.

PHOTOPUR

Im Herzen der Trinationalen Metropolregion Oberrhein ist der Weinbau sowohl historisch als auch ökonomisch betrachtet von zentraler Bedeutung. Dennoch werden in diesem Gebiet große Mengen an Pestiziden (PSM-Wirkstoffe) eingesetzt, die Auswirkungen auf die Qualität der Oberflächengewässer und der in Kläranlagen aufbereiteten Gewässer haben.

Um die Qualität des Wassers zu verbessern und eine ökotoxikologisch relevante PSM-Konzentration und deren Auswirkung auf Lebensformen in Gewässern zu vermeiden, wird im Rahmen dieses Forschungsprojekts ein photokatalytisches System entwickelt, das zu einem Abbau von PSM-Wirkstoffen im Abwasser oder Oberflächengewässer führt.

Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule Offenburg, der Universität Straßburg (ICPEES)/CNRS, dem DLR - Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland Pfalz und der Universität Koblenz-Landau getragen.

HBNI

Das Ziel des Projekts ist die gemeinsame Entwicklung eines numerischen Kopf-/Halswirbelsäule-Verletzungsprädiktionswerkzeuges. Dieses Werkzeug wird anschließend auf die Evaluierung von Schutzsystemen in PKWs und von Motorrad-, Fahrrad- und Reithelmen angewendet. Die Projektergebnisse bilden die Grundlage einer „verletzungsmechanischen Plattform“ für die Rechtsmedizin. So soll schließlich ein international anerkanntes Exzellenzzentrum für Traumata im Bereich Schädel-Hirn-Halswirbelsäule entstehen.

Das Projekt wird von der Université de Strasbourg getragen, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen, der Universitätsklinikum Freiburg und dem l’institut Franco-Allemand de Recherche Saint-Louis.