Biomechanik: Erfolgreiche Kooperation mit Uniklinik Freiburg

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Wie stabil sind unterschiedliche Behandlungsmethoden einer Kniescheibenfraktur? Um dies exakt bestimmen zu können, hat ein interdisziplinäres Team aus Medizin und Ingenieurwissenschaft eine spezielle Prüfvorrichtung entwickelt.

Erfolgreiches Team aus Medizin und Ingenieurwissenschaft: Dipl.-Math. Yasar Daryousi, Dr. Ferdinand Wagner, Julia Sarah Schaub B.Sc., Dr. Mirjam Victoria Neumann und Prof. Dr. Steffen Wolf (v.l.n.r., Foto: Hochschule Offenburg/Kunkel)

Ein erstes gemeinsames Projekt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Norbert Südkamp) des Universitätsklinikums Freiburg und der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik (Dekan: Prof. Alfred Isele) der Hochschule Offenburg im Bereich Biomechanik wurde erfolgreich durchgeführt.

Das interdisziplinäre Team aus Medizin und Ingenieurwissenschaft mit Dr. Mirjam Victoria Neumann und Dr. Ferdinand Wagner von der Uniklinik Freiburg und Prof. Dr. Steffen Wolf, Dipl.-Math. Yasar Daryousi und Julia Sarah Schaub, B. Sc. von der Hochschule Offenburg, entwickelte einen Versuchsaufbau, mit dem verschiedene Implantatsysteme zur operativen Versorgung von mehrfach gebrochenen Kniescheiben biomechanisch untersucht wurden.

Zur definierten Applikation von Bruchspalten an Humanpräparaten wurde eine Sägeschablone entwickelt, deren Design auf einem neuen Modell basiert, welches Mehrfachfrakturen der Kniescheibe simuliert.

"Um die an der Kniescheibe wirkenden Kräfte und Bewegungen auf das Humanpräparat aufbringen zu können, mussten wir eine spezielle mechanische Vorrichtung entwickeln", erklärt Professor Wolf. Mit deren Hilfe könne das Präparat in eine gewöhnliche Zug-/Druck-Prüfmaschine eingespannt und sinnvoll belastet werden.

"Sowohl bei der Sägeschablone als auch bei der Versuchsvorrichtung konnten die Entwicklungen mittels 3-D-Druckes effektiv an die Erfordernisse des biomechanischen Versuchs angepasst werden", so Wolf. Dank der Unterstützung von Dietmar Schätzle von der Mechanischen Werkstatt der Hochschule Offenburg wurde die Vorrichtung schließlich aus Stahl gefertigt, um den hohen Belastungen standhalten zu können.

Professor Wolf zieht eine positive Bilanz: "Mit Hilfe des entwickelten Versuchsaufbaus können nun neue Behandlungsverfahren am Knie hinsichtlich ihrer biomechanischen Stabilität standardisiert untersucht werden."