Digitales Bild- und Tonmaterial ist mittlerweile grenzenlos manipulierbar und in jedweder Form künstlich herstellbar – neue KI-Tools machen das relativ einfach möglich. Gleichzeitig öffnet ein geändertes, unkritisches Rezeptionsverhalten – vor allem in den sozialen Medien – der wirkmächtigen Verbreitung von Deep Fakes Tür und Tor. Bilder als Quellenbelege zu nutzen und ihren Aussagen zu trauen, wird immer schwieriger – nicht nur für Nutzer und Nutzerinnen, sondern gerade für die, die sich der Wahrheit verpflichtet haben: Die Dokumentarfilmer*innen und Journalist*innen.
Gleichzeitig bietet die neue Welt der viralen Bild- und Tonkonstruktion bisher ungeahnte Möglichkeiten bei der Produktion von Filmen, wenn etwa Storytelling gefragt ist oder es darum geht, abstrakte Inhalte in Bilder zu fassen. Auch für die Recherche offerieren KI-Tools Hilfen, die es in der "alten Welt" der Suchmaschinen so noch nicht gab.
Was ist wahr, was falsch? Bei der Beantwortung dieser Frage geht es auch um die Gefahr, durch Manipulation instrumentalisiert zu werden. Künstlerische und journalistische Unabhängigkeit, insbesondere in Krisen- und Kriegsgebieten, wird dadurch schnell in Frage gestellt. Wie sollen sich Dokumentarfilmer*innen und Journalist*innen hier positionieren? Wie findet man seinen Weg durch die Bilderflut der sozialen Medien und der Fakes? Welche KI-Tools soll man nutzen, wo ist Distanz angesagt?
Diesen Fragen wollen die eingeladenen Filmemacher*innen in einer Panel-Diskussion gemeinsam mit den Hochschullehrenden Prof. Dr. Heinrich Behring, Prof. Sabine Burg de Sousa Ferreira und Jürgen Flettner nachgehen, die im Rahmen des Workshops zu einer öffentlichen Diskussion und zwei anschließenden, vertiefenden Seminaren mit den Themen "KI-Generierungen" und "Umgang mit Bildquellen" einladen. Auf dem Panel diskutieren die vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilmer Marcus Lenz aus Berlin und Radek Wegrzyn aus Lüneburg, der Motion Designer, Editor und Dozent Niklas Poweleit aus Hannover, sowie die Wissenschaftlerin und Kuratorin Dr. Julia Schumacher vom Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart.
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Stadt Offenburg.
Panel und Seminare des Workshops sind öffentlich und kostenfrei. Die Veranstaltung beginnt um 13:30 Uhr im großen Hörsaal D001 der Hochschule Offenburg, Gebäude D, und ist Teil der Programmreihe PreSHORTS auf dem Weg zur nächsten Ausgabe des trinationalen Filmfestivals SHORTS.
Ablauf
Hochschule Offenburg, Gebäude D, Raum D001
13:30 - 14:00 Uhr - Einführung
14:00 - 15:00 Uhr - Panel
Kaffeepause
15:15 - 16:05 Uhr - Seminare Raum D015 / D012
16:05 - 16:30 Uhr - Get together