Im Gengenbacher BildungsCampus ist der Übergang von der Schule zur Hochschule einfach: Nur wenige Schritte voneinander entfernt, lediglich durch zwei Glastüren getrennt, lernen Schüler und Studierende unter einem Dach. Ein Vorteil, den Schüler des Mathe-Vertiefungskurses des Marta-Schanzenbach-Gymnasiums gemeinsam mit ihrer Lehrerin Julia Lehmann jetzt zum ersten Mal ausgenutzt haben. "Unser Vertiefungskurs soll die Brücke zwischen Schule und Hochschule schlagen", sagt Julia Lehmann. Der zweistündige Kurs, der wöchentlich stattfindet, ist ein zusätzliches Angebot für Schüler, die sich für ein Studium in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) interessieren.

Inhalte werden anschließend vertieft

Die Entscheidung für ein MINT-Studium haben die Studierenden schon hinter sich, die an diesem Tag die uneigentlichen Integrale büffeln. "Ich habe heute absichtlich und auf Wunsch der Schüler kein besonders interessantes Thema gewählt", sagt Professor Dr. Lutz Nasdala, der die Mathe-Vorlesung hält. Das bekräftigt auch Lehrerin Julia Lehmann: "Wir wollten einfach mal schauen, wie das so ist - in einer ganz normalen Mathe-Vorlesung." Dass ihre Schüler bei dem Stoff, den Professor Nasdala behandelt, durchaus mithalten können - obwohl sie ihn noch nicht im Kurs behandelt haben - freut die Lehrerin: "Ich könnte Euch unbesorgt hierlassen", lobt sie schmunzelnd ihre 13 Schüler nach der Vorlesung. Auf die Frage, ob die vielen mathematischen Zeichen sie abgeschreckt haben, antworten die Schüler selbstbewusst: "Nein, im Gegenteil!" Mathe-Lehrerin Julia Lehmann wird die uneigentlichen Integrale nun mit den Schülern vertiefen und das Gehörte noch einmal wiederholen. Dass es nicht die letzte gemeinsame Mathe-Vorlesung war, darin sind sich der Professor und die Lehrerin einig: "Diesen Vorteil muss man einfach ausnutzen." Die Wege sind kurz.